Regeln für sportliche und musische Wettbewerbe im Römischen Reich haben Forscher der Universität Münster auf einer über 1800 Jahre alten Marmorplatte entdeckt. Die Platte war 2003 bei Grabungen in der antiken Stadt Alexandria Troas in der Westtürkei gefunden worden. Jetzt konnten die Wissenschaftler um den Althistoriker Elmar Schwertheim die 90-zeilige Inschrift entziffern.
Der Text besteht aus drei Briefen des römischen Kaisers Hadrian, der das Reich von 117 bis 138 nach Christus regierte. Der Imperator fordert darin die Veranstalter von Wettkämpfen auf, den Teilnehmern ihre Prämien auszuzahlen. Offenbar war es dabei immer wieder zu Unregelmäßigkeiten gekommen. Hadrian drohte im Wiederholungsfall mit harten Sanktionen. Aber es gab auch Erlasse gegenüber den Wettkämpfern: Undiszipliniertes Verhalten der Sportler und Musiker sollte mit Peitschenhieben geahndet werden. Allerdings war dabei darauf zu achten, dass die Züchtigung nicht zu heftig ausfiel, um es den Bestraften weiter zu ermöglichen, ihren Beruf „ordentlich” auszuüben.