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Die klugen Köpfe Russlands bereichern die Welt

Gesellschaft|Psychologie

Die klugen Köpfe Russlands bereichern die Welt

PERSPEKTIVE Mein Hausarzt stammt aus Moskau. Wie sein Bruder, der jetzt in Neuseeland lebt, und etliche seiner Kollegen hat er die Heimat nach dem Zerfall der Sowjetunion 1990 verlassen. Der Mann strahlt wenig Zuversicht aus, wenn wir auf Russland zu sprechen kommen: Wenn einem Land die intelligenten Köpfe fehlen, sei nicht mehr viel zu bewegen.

Ich selbst konnte mir vor einem Jahr einen Eindruck von der russischen Wissenschaft verschaffen – als Mitglied einer Gruppe von Journalisten, die auf Einladung der Robert Bosch Stiftung Einrichtungen in St. Petersburg, Moskau und im Bezirk Nowosibirsk besuchte. Im sibirischen Akademgorodok beispielsweise finanzieren sich die 3000 Mitarbeiter des ehemals weltbedeutenden Budger-Insituts für Kernphysik inzwischen zu drei Vierteln durch die Produktion technischer Geräte für asiatische und westliche Unternehmen und Institute. Grundlagen erforschen können nur noch wenige. Die besten Wissenschaftler haben Akademgorodok und die anderen Forschungsstätten verlassen, sind ins Ausland oder in die russische Wirtschaft abgewandert. Viele hervorragende Köpfe Russlands und der anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion arbeiten jetzt in den USA – wollen auch nicht mehr zurück, wie unsere US-Korrespondentin Désirée Karge ab Seite 62 eindrucksvoll schildert. Manche unter ihnen wären gerne in Europa geblieben – auch in Deutschland. Doch die USA boten klug den Klugen rascher und unkomplizierter Arbeitsmöglichkeiten an als die alte Welt.

Welches Potenzial für Europa, auch für Deutschland, in einer Annäherung zur russischen Wissenschaft noch immer steckt, umreißt Dr. Christian Schaich ab Seite 69. Er leitet seit einem Jahr das Verbindungsbüro der Deutschen Forschungsgemeinschaft in Russland. Die Vertretung existiert seit 2003, das offizielle Büro der Helmholtz-Gemeinschaft und das der Fraunhofer-Gesellschaft seit 2005. Spät haben führende deutsche Forschungsorganisationen bemerkt, dass sich ein deutliches Engagement für beide Seiten lohnt. Die Max-Planck-Gesellschaft ist bis heute nicht vertreten.

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