Scheinbar erkranken immer mehr Menschen an schwarzem Hautkrebs, dem Melanom. Die Schuld dafür wird vor allem dem Ozonloch und übertriebenem Sonnenbaden gegeben. Doch Wissenschaftler der Medical School Hanover im US-Staat New Hampshire sind überzeugt, dass die Hautkrebsrate in Wahrheit in den letzten Jahren konstant geblieben ist. Melanome würden bloß häufiger aufgespürt als früher.
Ihre Analyse ergab, dass im Jahr 2001 bei doppelt so vielen Amerikanern Hautkrebs entdeckt wurde als 1986. In dem Zeitraum stiegen die Patientenzahlen von 45 auf 108 pro 100 000 Einwohnern über 65 Jahren. Allerdings beruht dieser Anstieg vor allem darauf, dass die Ärzte mehr frühe Krebsstadien finden. Fortgeschrittene Melanome traten dagegen ebenso häufig auf wie vor 15 Jahren, und auch die Zahl an Hautkrebstoten blieb nahezu unverändert.
Die Wissenschaftler schließen daraus, dass die Hautkrebsrate in der Bevölkerung nicht gestiegen ist, sondern dass die Mediziner in den letzten Jahren bloß genauer hinschauen. Die konstante Zahl an Hautkrebstoten ließe sich bei einer verdoppelten Erkrankungsrate nicht erklären, schreiben die Forscher in ihrer Analyse, denn so stark hätten sich die Behandlungsmöglichkeiten in den letzten 15 Jahren nicht verbessert.