Fotos des Hubble-Weltraumteleskops legen nahe, dass Pluto nicht nur einen Mond – den 1978 entdeckten Charon –, sondern gleich drei Monde hat. Ein amerikanisches Astronomenteam um Hal Weaver und Alan Stern beobachtete zwei feine Lichtpünktchen 44 000 bis 53 000 Kilometer von Pluto entfernt, die um den Planeten zu kreisen scheinen. Sie sind 5000-mal lichtschwächer als er – und deshalb bislang übersehen worden. Ihr Durchmesser beträgt wohl nur 30 bis 70 Kilometer. Charon, dessen Pluto-Distanz zwei- bis dreimal geringer ist, hat einen Durchmesser von 1172 Kilometern. Weitere Hubble-Aufnahmen im Februar sollen die Existenz der Kleinmonde bestätigen. Vielleicht können diese dann im Jahr 2015 aus der Nähe inspiziert werden, wenn eine amerikanische „New Horizons“-Raumsonde an Pluto vorbeifliegt. Sie soll im Januar 2006 starten.
Wenn Pluto wirklich drei Monde hat – oder noch mehr, die dann allerdings kleiner als 15 Kilometer sein müssten –, ist seine Entstehungsgeschichte komplizierter als bislang angenommen. Vielleicht hat er die Kleinmonde aus der Umgebung eingefangen. Oder sie sind bei einem Einschlag eines anderen, großen Himmelskörpers entstanden, wie vermutlich auch Charon.