Ein aus der Astrophysik stammender Röntgendetektor gestattet erstmals außerhalb des Labors eine zerstörungsfreie chemische Analyse von Kunstschätzen. Das tragbare Gerät entstand in den Max-Planck-Instituten für Physik und extraterrestrische Physik in München. Gemälde und Skulpturen werden damit vor Ort mit Röntgenlicht beschossen. Die Atome des bestrahlten Materials nehmen das Röntgenlicht auf und senden einenTeil davon mit veränderter Wellenlänge zurück. Jedes chemische Element verrät sich dabei durch ein unverwechselbares Wellenlängen-Muster.
Sehr erfolgreich arbeitete der „Kunstprüfer“ bereits in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan sowie in einer Kathedrale in Mailand. Dort entlarvte er eine „Madonna mit Kind“, die Experten für ein Werk aus dem 15. Jahrhundert gehalten hatten, als neuzeitliche Fälschung.