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„Fit and fat“ – eine runde Sache

Allgemein

„Fit and fat” – eine runde Sache

Die Ergebnisse internationaler Studien über den Zusammenhang zwischen Leibesfülle und Lebenserwartung weichen weit voneinander ab. Wieviel sollte man wiegen, wenn man lange leben will?

Eine vor kurzem veröffentlichte Untersuchung an 7735 britischen Männern kommt zu dem Schluß: Das lebensverlängernde “Idealgewicht” des Mannes im mittleren Alter (40 bis 59 Jahre) liegt im unteren Bereich des Normalgewichtes – bei einem “Body-Mass-Index” (BMI) von 22. Folglich sollte ein 1,78 Meter großer Mann 70 Kilogramm wiegen. “Das ist eine altmodische Vorstellung vom Idealgewicht”, widerspricht Günther Wolfram, Professor am Institut für Ernährungswissenschaften der Technischen Universität München und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ernährung: Er gesteht dem Mann mittleren Alters sechs Kilo mehr zu (BMI 24) und läßt den Wert von 22 nur für Frauen gelten. Der ominöse BMI errechnet sich so: Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch Körpergröße in Metern hoch 2. Ein Mensch von 60 bis 74 Kilogramm Gewicht und 1,75 Meter Größe gilt als “normalgewichtig”: BMI zwischen 20 und 24. Der Streit geht um die Frage nach dem Idealgewicht.

Genährt werden die Debatten um die Pfunde durch die zunehmende Zahl Übergewichtiger in den Industrienationen und die gesundheitlichen Risiken, die damit anscheinend einhergehen. Wer dick ist (BMI über 25), vor allem um den Nabel herum, leidet häufiger an Bluthochdruck, Diabetes, Störungen des Fettstoffwechsels und der Blutgerinnung. Diese vier Faktoren sind ausschlaggebend für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die häufigste Todesursache in den Industrieländern. Aber entscheidet allein das Zuviel an Fett?

In den USA wird neuerdings häufig die These vertreten: Nicht die Körperfülle ist ausschlaggebend, sondern der Bewegungsmangel. Anstatt ständig mit dem Gewicht zu hadern, gelte es, regelmäßig zu trainieren. “Fit and fat” – das kann eine runde Sache sein, so der Tenor. Mit Einschränkungen sehen das auch deutsche Forscher so: “Übergewichtige mit erhöhter Cholesterin-Konzentration im Blut können ihre Werte durch regelmäßiges Ausdauertraining senken, selbst wenn sie dadurch nicht normalgewichtig werden”, sagt Günther Wolfram. Auch die Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sinke dann. Faustregel: Dreimal pro Woche joggen oder eine andere Ausdauersportart betreiben, die für jeweils 20 Minuten den Puls auf 130 pro Minute bringt. Ab einem BMI von 30 (bei 1,78 Meter Größe und 94 Kilogramm Gewicht) wird das Körpergewicht per se zum Risiko. Dann heißt es in jedem Fall: Abspecken. Das gilt auch für Menschen mit einem BMI von 25 bis 29, die unter Symptomen wie zu hohem Blutdruck leiden.

Was derlei Maßzahlen nicht berücksichtigen: Das Idealgewicht allein gibt keine Garantie auf langes Leben. Abwechslungsreiche, vitamin- und ballaststoffreiche Kost gehören dazu – und das Meiden lebensverkürzender Risiken.

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Marlis Weber, Bernd Küllenberg Die typgerechte Ernährung Südwest Verlag München 1997 DM 29,80 Trainingsprogramm der DGE “Ich nehme ab” Trainingsmappe der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) Postfach 93 01 02 60457 Frankfurt am Main

Nicola Siegmund-Schultze

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