Laut dem Internet-Lexikon Wikipedia ist Leben „die charakteristische, aber schwierig zu definierende Eigenschaft, die Lebewesen von toter Materie unterscheidet”. Tatsächlich gibt es bis heute keine allgemeingültige naturwissenschaftliche Definition von Leben.
Meist wird ein Katalog von Kriterien benutzt, die zutreffen müssen, um ein Objekt als Lebewesen zu klassifizieren. Dazu gehören die Fähigkeit der Selbstorganisation, das Vorhandensein eines Stoffwechsels, Wachstum, die Möglichkeit, auf Veränderungen der Umwelt zu reagieren, und die Fähigkeit zur Fortpflanzung. Das Problem: Nicht jedes Lebewesen erfüllt alle Bedingungen. So sind unfruchtbare Tiere nicht fortpflanzungsfähig, und einige Parasiten besitzen keinen eigenen Stoffwechsel.
Der französische Virologe Didier Raoult plädiert daher für eine allgemeinere Fassung: Da alle Organismen inklusive der Viren über ihr Genom (die Gesamtheit ihrer Gene) definiert sind, sollte jede organische Einheit mit einem Genom als Lebewesen bezeichnet werden. Einzige Bedingung: Das Erbgut muss entweder den Bauplan für ein Ribosom, die Proteinfabrik der Zellen, oder eine Virushülle – ein sogenanntes Capsid – enthalten.