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Der betrogene Betrüger

Allgemein

Der betrogene Betrüger

Quint Asper betreibt einen Gemischtwarenladen in Dodge City, Kansas, in dem man alles kaufen kann, was man im Westen braucht: Kaffeebohnen, Gewürze und Saatgut, Gewehre und Gebetbücher, Stoffe, Garn und Whiskey. Viele Jahre gab es keinen anderen Laden im Umkreis von 50 Meilen. Doch seit vor einigen Monaten der junge Chester Goode einen zweiten Gemischtwarenladen in Dodge City eröffnet hat und die Frauen mit seinem Charme betört, geht der Umsatz zurück. Quint Asper, der es mit der Ehrlichkeit noch nie so genau genommen hat, greift zu krummen Methoden, um, wie er sagt, wiederzubekommen, was ihm zusteht. Er hat seine Gewichtsstücke angebohrt, um sie leichter zu machen, und er hat die letzten drei Zoll von seinem einen Yard langen Zollstock abgesägt. Als eines Tages ein Farmer in den Laden kommt und Draht kaufen will, um seinen Weidezaun zu reparieren, holt Asper eine Rolle aus dem Lager. „Wie viel Draht ist denn darauf?“, fragt der Farmer. „Genau 100 Fuß, und sie kostet zwei Dollar“, erwidert Asper. „Hm“, brummt der Farmer. „Viel zu viel und viel zu teuer.“ „Sie können den Draht natürlich auch fußweise kaufen“, antwortet Asper. „Er kostet zwei Cent pro Fuß.“ Der Farmer rechnet einen Moment nach, dann sagt er: „Ich nehme 20 Fuß.“ Asper holt seinen Zollstock unter dem Tresen hervor. „20 Fuß sind 6 Yard und 24 Zoll“, sagt er und misst von dem Draht penibel sechs Stocklängen und dann noch 24 Zoll ab. Doch der Farmer hat bemerkt, dass dem Zollstock die letzten drei Zoll fehlen. Als Asper fertig ist, sagt er daher: „Geben Sie mir lieber die 80 Fuß, die noch auf der Rolle sind.“ Zähneknirschend reicht Asper die Rolle über den Tresen, und der Farmer gibt ihm einen Fünfdollarschein. Doch Asper kann auf einen so großen Schein nicht herausgeben. Er geht deshalb nach nebenan in den Longbranch-Saloon und wechselt den Schein. Nachdem der Farmer sein Wechselgeld hat, klemmt er sich die Rolle Draht unter den Arm und reitet aus der Stadt hinaus. Eine Stunde später kommt Kitty Russell, die Besitzerin des Saloons, in Aspers Laden. „Quint, du hast mir Falschgeld angedreht“, sagt sie sauer und wirft den Geldschein auf den Tresen. „Ich will mein Geld zurück.“ Missmutig öffnet Asper die Kasse und gibt seiner Nachbarin fünf Dollarnoten. Angenommen, der Draht wäre tatsächlich zwei Cent pro Fuß wert: Welchen Verlust hätte Quint Asper dann gemacht? Ein Yard hat übrigens drei Fuß und ein Fuß zwölf Zoll.

Die Lösung des September-Preisrätsels

Stellt man in jede Reihe 10 Bierdosen, so kann man in der Kiste 10 Reihen – und damit insgesamt 100 Dosen – unterbringen. Lässt man jedoch auf eine Reihe mit 10 Dosen eine mit 9 folgen, die man um eine halbe Dosenbreite gegeneinander verschiebt, kann man die Reihen dichter packen. Ihr Abstand ist nun nicht mehr der Dosendurchmesser d = 2r, sondern, wie man mit dem Satz des Pythagoras leicht berechnen kann, h = r 3. Weil die Kantenlänge der Kiste 20 r beträgt und 20 r/(r 3)P 11,547 ergibt, lassen sich auf diese Weise 11 statt nur 10 Reihen mit insgesamt 105 Dosen in der Kiste unterbringen. Da die 11 Reihen noch ein wenig Platz in der Kiste übrig lassen, können die letzten Reihen wieder etwas auseinander rücken und in der vorletzten Reihe 10 statt 9 Dosen stehen. Insgesamt passen auf diese Weise 106 Bierdosen in die Kiste.

Die Gewinner

Das Los hat entschieden: Manuel Bärenz, Norden, erhält den Hauptgewinn, ein Monokular. Buchpreise bekommen: Walter Burghardt, Pfedelbach; Franz-Xaver Fromme, Essen; Urs B. Roth, Zürich/Schweiz; Alwin Ruthardt, Au in der Hallertau; Gerd Tinnefeld, Alpen. Wir gratulieren allen Gewinnern.

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So machen Sie diesen Monat mit

Teilnehmen kann jeder, außer den Mitarbeitern des Verlags und deren Angehörigen. Schicken Sie bitte Ihre Lösung (ausschließlich!) auf einer Postkarte bis zum 31. Dezember 2007 an:

bild der wissenschaft, Kennwort „Cogito 12|07″

Ernst-Mey-Str. 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen

Die Lösung und die Namen der Gewinner werden im März-Heft 2008 veröffentlicht.

Zu gewinnen

Unter den Einsendern der richtigen Lösung werden ein Hauptgewinn und ein Spiel ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Hauptgewinn ist das Monokular MiniQuick 5 x 10 T* von Zeiss in einer Weichledertasche. Es vergrößert fünffach, ist extrem leicht (23 Gramm), kompakt (nur 11,3 Zentimeter lang), spritzwasserdicht und lässt sich wie ein Füllfederhalter problemlos überallhin mitnehmen (www.zeiss.de). Bei dem Spiel handelt es sich um das Family-Pack des Denksportspiels HIQU: Es geht darum, mit nur 4 Holzteilen 100 vorgegebene Figuren zu legen – ein faszinierender Tüftelspaß. Mit der Erweiterung können auch mehrere Personen zusammen und gegeneinander spielen (www.HIQU4YOU.com).

Sind Sie noch im Bild der Wissenschaft? – Die richtigen Antworten

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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

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Wissenschaftslexikon

Ak|ti|no|my|zin  〈n. 11; unz.; Pharm.〉 ein aus Streptomycesarten gewonnenes Antibiotikum

Leng|fisch  〈m. 1; Zool.〉 Schellfisch der atlant. Küsten Europas: Molva vulgaris [<lang … mehr

Phy|sio|top  〈n. 11; Geogr.〉 durch eine bestimmte Konstellation abiotischer Faktoren (Relief, Boden, Klima, Wasser) gekennzeichnete, homogene landschaftsökologische Einheit [<Physis … mehr

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