Einen „angefressenen“ Stern hat der Astrophysiker Hans Krimm entdeckt: den Helium-Kern eines Weißen Zwergs. Der Wissenschaftler vom Goddard Space Flight Center der NASA in Greenbelt, Maryland, spürte das Objekt mit dem 2004 gestarteten Gammastrahlen-Observatorium Swift auf. Der Sternkern, der nur noch die 7- bis maximal 30-fache Masse von Jupiter besitzt, umkreist den Millisekunden-Pulsar SWIFT J1756.9– 2508 einmal alle 54,7 Minuten. Die beiden Himmelskörper befinden sich 25 000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schütze.
Der Pulsar ist ein Neutronenstern – der kollabierte Kern eines zur Supernova explodierten massereichen Riesensterns (siehe bild der wissenschaft 10/2007, „Extremisten im All“). Messungen mit dem Rossi X-ray Timing Explorer, einem 1995 gestarteten Röntgensatelliten, ergaben, dass er 182,07- mal pro Sekunde rotiert. Sein gewaltiges Schwerefeld entzieht dem Begleitstern ständig Materie und hat ihn so „bis zum Skelett abgenagt“, wie Krimms Kollege Craig Markwardt meint.
SWIFT J1756.9–2508 ist der achte Millisekunden-Pulsar, der dabei beobachtet wurde, wie er sich Materie einverleibt – und nach XTE J1807–294 der zweite, der einen derart massearmen Begleitstern besitzt.