Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Atemberaubende Hornissen-schlacht

Erde|Umwelt

Atemberaubende Hornissen-schlacht

Zyprische Honigbienen (Apis mellifera cypria) bekämpfen ihren ärgsten Feind, die orientalische Hornisse (Vespa orientalis), mit einer trickreichen Technik: Sie ersticken den körperlich überlegenen Gegner. Das hat ein griechisch-französisches Forscherteam um Alexandros Papachristoforou von der Universität Thessaloniki beobachtet.

Vespa orientalis gehört in Südeuropa zu den schlimmsten Schädlingen in der Imkerei. Die bis zu 35 Millimeter langen Tiere lauern am Flugloch des Bienenstocks ihren dreimal kleineren Opfern auf, um sie zu fressen. Oft dringen die Hornissen auch in den Stock ein und rauben den Honig. Einzelne Bienen sind dagegen machtlos. Sie sind nicht nur viel kleiner als ihre Feinde, sie können sich auch nicht mit ihrem Stachel wehren, da er den dicken Chitinpanzer der Angreifer nicht durchdringen kann. Von asiatischen Honigbienen ist jedoch bekannt, dass sie die Hornissen im Schwarm bekämpfen, indem sie ein dichtes Knäuel um die Tiere bilden. Durch dieses „Thermo-balling“ steigt die Körpertemperatur der Hornissen so stark, dass sie schließlich an Überhitzung sterben.

Bei der orientalischen Hornisse funktioniert diese Methode allerdings nicht. Denn das Insekt ist an das heiße Klima seines Lebensraums so gut angepasst, dass es erst bei einer Körpertemperatur von 50 Grad Celsius stirbt – ein Wert, der durch Thermo-balling nicht erreicht werden kann. Apis mellifera cypria hat sich daher etwas Besonderes „einfallen“ lassen. Wie der Biologe Papachristoforou beobachtete, bilden die Bienen zwar ebenfalls ein Knäuel um Vespa orientalis. Im Gegensatz zu ihren Artgenossen auf dem Festland versuchen sie jedoch, die Atemöffnungen der Hornisse – die Tracheen auf der Körperoberfläche – zu verstopfen. Außerdem blockieren die Bienen mit ihren Leibern die Pumpbewegungen des Hornissenhinterleibs, mit denen das Insekt für die Luftzirkulation im Körper sorgt. Nach einigen Minuten ist die Hornisse tot, und selbst nach kürzeren Angriffen bleibt sie minutenlang gelähmt.

Eine Todesursache ist nach Ansicht der Wissenschaftler der Anstieg des Kohlendioxidgehalts im Körper des Insekts. Die Biologen nannten die bisher unbekannte Kampfstrategie der Bienen „ Asphyxia-balling“ – zu deutsch: „Erstickungsdrängeln“.

Anzeige
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Na|se  〈f. 19〉 1 〈Anat.〉 Eingangsorgan zu den Atemwegen; Sy Riechorgan ( … mehr

Ka|ryo|plas|ma  〈n.; –s; unz.; Biol.〉 Kernplasma [<grch. karyon … mehr

Na|ti|o|nal|ga|le|rie  〈f. 19; Kunst〉 meist staatliche Galerie, in der bedeutende Gemälde eines Landes zur Schau gestellt werden

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige