bdw: Welche Mängel haben Suchmaschinen heute?
Karzauninkat: In vielen Fällen ist der Datenbestand zu klein. Das betrifft jedoch weniger die Spitzengruppe, zu der die Suchmaschinen Google, Alltheweb, AltaVista, Fireball und Excite gehören. Darüber hinaus sind die Daten häufig veraltet. Die Folge sind falsche Treffer und das Fehlerprotokoll „404″ für „broken links“, also Verweise zu nicht mehr vorhandenen Adressen.
bdw: Welche Ansätze zur Verbesserung der Suche im Internet sehen Sie?
Karzauninkat: Wünschenswert wäre eine klarere Trennung zwischen wissenschaftlicher plus nichtkommerzieller Information auf der einen und kommerzieller Information auf der anderen Seite. Letztere wird zunehmend aggressiver in Suchmaschinen hineingedrängt, da dahinter handfeste Wirtschaftsinteressen stehen.
bdw: Empfehlen Sie, bei der Suche logische Verknüpfungen aus mehreren Wörtern zu verwenden?
Karzauninkat: Je differenzierter die Abfrage formuliert wird, desto besser ist das Ergebnis einer Volltextsuche. Die Ein-Wort-Suche reicht fast nie, eine Zwei-Wort-Suche kann bei UND-Verknüpfung vielversprechende Resultate liefern. Optimal sind detailliert formulierte Fragen mit der Möglichkeit, gezielt etwa nach einzelnen Sites oder Webadressen zu suchen. Wie bei Fireball zu sehen ist, lassen sich so mit einem Klick ganz schnell unerwünschte Treffer ausblenden oder die Suche auf eine bestimmte Website eingrenzen.
bdw: Welche Suchmaschine hat aus Ihrer Sicht ein besonders gelungenes Spezial-Suchangebot?
Karzauninkat: Die Wissenschafts-Suche bei Fireball: Durch Vorauswahl von Netzwerkrechnern erlaubt es diese Suchmaschine, selektiv nach bestimmten wissenschaftlichen Themen zu suchen.
Ralf Blittkowsky