Wenn die CO2-Emissionen nicht drastisch reduziert werden, verlieren bis zum Ende des Jahrhunderts im asiatischen Korallendreieck 100 Millionen Menschen ihre Lebensgrundlage. Das besagt eine Studie des World Wide Fund for Nature (WWF). Sie stützt sich auf 300 wissenschaftliche Untersuchungen und 20 Klimaexperten.
Das asiatische Korallendreieck erstreckt sich von Indonesien über die Philippinen, Malaysia, Papua-Neu Guinea und die Solomon-Inseln bis nach Osttimor. Es umfasst 30 Prozent aller Korallenriffe der Welt und gilt als der „Regenwald der Meere”, da dort 35 Prozent aller Korallenfischarten leben. Außerdem bietet es Laichplätze für wirtschaftlich wichtige Arten wie den Thunfisch. Von den 300 Millionen Menschen, die in der Region leben, ist ein Drittel auf die Ressourcen des Riffs angewiesen – sei es als Nahrungsquelle oder zur Erwerbstätigkeit durch Fischfang. Wenn das Riff durch die Erwärmung des Meeres und den Anstieg des Säuregehaltes zerstört würde, heißt es in der Studie, müssten diese Menschen ihre Heimat verlassen.
Die Autoren der Studie fordern eine weltweite Verminderung des Ausstoßes von Treibhausgasen bis zum Jahr 2020 um mindestens 25 bis 40 Prozent. Gleichzeitig müsse im Korallendreieck international investiert werden, um die Lebensgrundlagen der Bewohner zu verbessern.