Den erstmals verliehenen „Austrian Life Science Award“ hat Herbert Oberacher vom Institut für Gerichtliche Medizin der Medizinischen Universität Innsbruck erhalten. Der Forschungspreis für Nachwuchswissenschaftler ist mit 10 000 Euro dotiert. Die Jury würdigte mit der Auszeichnung die Arbeiten des 30-jährigen Chemikers über individuelle Unterschiede im menschlichen Genom. Diese so genannten DNA-Sequenzvariationen machen jeden Menschen einzigartig.
Oberacher entwickelte gemeinsam mit dem Industriepartner Applied Biosystems ein Verfahren, mit sich die Sequenzvariationen ermitteln lassen. Es beruht auf der so genannten Elektrospray-Massenspektrometrie (ICEMS). „Mit ICEMS wird die molekulare Masse von DNA-Molekülen bestimmt“, erklärt Oberacher, „ das heißt nichts anderes, als das die Moleküle abgewogen werden.“ Durch unterschiedliche Massen lässt sich auf DNA-Sequenzvariationen schließen.
ICEMS zählt inzwischen weltweit zu den leistungsfähigsten DNA-Analysemethoden und wird unter anderem in der Gerichtsmedizin dazu benutzt, um die Identität von Tätern oder Opfern festzustellen.