Um den Ursachen von Schlafstörungen auf die Spur zu kommen, müssen die Betroffenen oft eine ganze Nacht im Schlaflabor verbringen. Dort werden sie mit einer Vielzahl von Messinstrumenten verkabelt, die unter anderem Daten über Atmung, Körperhaltung sowie Hirn-, Herz-, Augen- und Muskelfunktionen während des Schlafes aufzeichnen. Diese aufwendige Diagnostik ist einerseits teuer, andererseits beeinträchtigen die Sonden, die am Körper befestigt werden müssen, den Schlaf der Patienten. Dies kann zu falschen Messergebnissen führen.
Ein Team um Christian Weigand vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS in Erlangen hat jetzt in Zusammenarbeit mit Industriepartnern eine kostengünstige und patientenfreundliche Alternative zu herkömmlichen Schlaflabors entwickelt. Das Gerät ermöglicht es, im eigenen Bett die wichtigsten Parameter zu messen und auf den Computer des Arztes weiterzuleiten. Dazu müssen sich die Patienten lediglich ein Kästchen um die Brust schnallen, dass mit vier Sensoren die Daten aufzeichnet. Mit dem Funkstandard Bluetooth werden diese an einen Computer in der Wohnung gesendet, der über das Internet mit dem Rechner des Arztes verbunden ist. Erste Versuche haben gezeigt, dass die neue Methode aussagekräftige Daten liefert – nicht zuletzt deshalb, weil die Bewegungsfreiheit während des Schlafs nicht eingeschränkt ist.