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Medizin im Weltall – Einsatzgebiet Erde

Allgemein

Medizin im Weltall – Einsatzgebiet Erde
Welche Fortschritte hat die medizinische Forschung durch die Weltraumfahrt gemacht? Eine Expertenrunde diskutierte bei „Wissenschaft live“ in Bonn.

„Sind die Astronauten Versuchskaninchen der Mediziner?“ fragte Moderator Ranga Yogeshwar. Das Deutsche Museum Bonn hatte zur Diskussion geladen, mit einer Live-Schaltung ins Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Der Sender Phoenix übertrug „ Wissenschaft live“.

„Natürlich sind sie neben ihren vielen Aufgaben im All auch Testpersonen für bestimmte körperliche Vorgänge in der Schwerelosigkeit“, meinte Prof. Rupert Gerzer vom DLR. „Wir können dort Tests machen, die hier wegen der Gravitation nicht möglich sind, denn sie überdeckt manche Effekte. Die Forschung in der Schwerelosigkeit wird sicher die Zukunft der Medizin entscheidend prägen.“ „Dabei ist die internationale Zusammenarbeit wichtig“, ergänzte Ulf Merbold, Astronaut und Physiker bei der Europäischen Weltraumorganisation ESA. „Die Russen zum Beispiel haben große Erfahrungen bei ihren Langzeitflügen gesammelt, die wir nutzen sollten.“ „Wie es den Astronauten in der Schwerelosigkeit ergeht, kann permanent von der Erde aus überwacht werden“, erklärte Yogeshwar. „Telemedizin heißt dieser Forschungszweig, der auf der Erde immer mehr Anwendung findet.“

Gerzer zeigte dazu einen aus der Raumfahrt entwickelten Baby-Überwachungsanzug: „Bei Frühgeburten ist oft eine permanente Überwachung über lange Zeit nötig. Mit diesem Anzug kann das Baby trotzdem zu Hause bei seinen Eltern sein. Verschiedene Sensoren registrieren ständig Blutdruck, Puls, Atmung. Sie messen das EKG, die Sauerstoffsättigung und vieles andere. Alle Daten gehen in einen Computer, und der Arzt in der Klinik kann im Ernstfall die Mutter wecken oder direkt einen Notarzt schicken.“

„Wir praktizieren bereits Telemedizin“, ergänzte Christoph Otto vom Sanitätsamt der Bundeswehr, „wenn ein Spezialist in einem Universitätsklinikum hier via Satellit unsere Fachärzte vor Ort im Kosovo unterstützt.“ Eine Live-Schaltung in den Kosovo zeigte, wie das funktioniert. Auf dem Schirm erschienen Röntgenbilder von einem Patienten dort , auf denen die Ärzte in Deutschland eine schwere Leberschädigung diagnostizieren konnten. „Wie lange wird es noch dauern“, fragte Yogeshwar, „bis eine telemedizinische Überwachung für gebrechliche ältere Menschen möglich ist?“ „In anderen Ländern gibt es das bereits“, antwortete Gerzer. „Bei uns wäre das auch schon möglich, aber bislang übernehmen die Kassen nicht die Kosten dafür.“

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Luft|wur|zel  〈f. 21; Bot.〉 Wurzel an oberirdischen Stammteilen, bes. bei Epiphyten u. Lianen

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