Pappige Schoko-Riegel: Kein Zahnarzt, der nicht vor ihrem Verzehr warnt. Könnten sie mit etwas anderer Zusammensetzung aber sogar gut fürs Gebiß sein? „Unter gewissen Voraussetzungen schon“ , meint der japanische Wissenschaftler Takashi Ooshima von der Universität Osaka. Karies entsteht, wenn das Bakterium Streptococcus mutans das klebrige Molekül Glukan produziert. Dadurch kann das Bakterium am Zahn „andocken“ und Zucker in Säure umwandeln, die Löcher ins Gebiß frißt. Ooshima hat jetzt herausgefunden, daß die Schale der Kakaobohne, die normalerweise nicht bei der Herstellung von Schokolade verwendet wird, die Produktion von Glukan stark einschränkt. Ratten, die mit der Schale und zuckerhaltiger Nahrung gefüttert wurden, hatten viel gesündere Zähne als Artgenossen, die bei gleichem Futter keine Kakaobohnen-Schale bekamen. Ooshima hat deshalb angeregt, Kakao-Zahnpasta herzustellen, oder – noch besser – die Schale bei der Schokoladen-Produktion nicht mehr wegzuwerfen. Könnte der tägliche Genuß von Schokolade womöglich dem lästigen Besuch beim Zahnarzt vorbeugen?
Hans Groth