Amerikanische Wissenschaftler beginnen, das Geheimnis des außergewöhnlichen Geruchssinns von Hunden zu lüften. Gary Settles von der Penn State University und sein Team fanden heraus: Die Vierbeiner können mit ihren Nasen gezielt Luftströme lenken. Die Forscher machten zunächst Bilder von Hunden, die an verschieden riechenden Dingen schnüffelten. Dabei benutzten sie die sogenannte Schlieren-Fotografie. Diese Technik ermöglicht es zu erkennen, wie Gase unterschiedlicher Temperatur das Licht brechen. Auf den Bildern waren die Luftströme, die von den Hundenasen erzeugt wurden, deutlich zu sehen. Ergebnis: Wenn ein Hund ausatmet, bewegt er seine Nase so, daß die verbrauchte Luft durch Schlitze an der Seite des Riechorgans strömt. Auf diese Weise kann sie sich nicht mit der eigentlichen „Ziel-Witterung“ vermischen. Gleichzeitig wird ein Strom frischer Luft erzeugt, der dem Hund weitere Geruchsmoleküle des „Schnüffel-Ziels“ zuführt. Ziel der Studie: Die Entwicklung eines Roboters mit künstlicher Nase, um Landminen aufzuspüren. Er könnte die bislang üblichen Sprengstoff-Suchhunde überflüssig machen, die bei jedem Einsatz ihr Leben riskieren.
Hans Groth