Alzheimer-Patienten werden oft Neuroleptika verschrieben – Mittel gegen die krankheitsbedingten Psychosen wie Angstzustände und innere Unruhe. Doch diese Psychopharmaka können nach einer Studie britischer Forscher den Zustand der Erkrankten verschlechtern – vor allem im Frühstadium.
Das Team um Clive Ballard vom King’s College London hatte 165 Probanden untersucht, die an Alzheimer litten und seit mindestens drei Monaten mit verschiedenen Neuroleptika behandelt wurden: Thioridazin, Chlorpromazin, Haloperidol, Trifluoperazin und Risperidon. 83 Patienten mussten ihre Medikamente weitere 12 Monate einnehmen, der Rest erhielt ein Placebo. Am Studienende gab es zwischen den beiden Gruppen keinen signifikanten Unterschied bei neuropsychiatrischen Problemen und beim Denkvermögen. Allerdings hatte die Sprachfähigkeit bei denjenigen deutlich abgenommen, die Neuroleptika bekommen und zunächst nur an leichteren Alzheimersymptomen gelitten hatten.
Ballard räumt zwar ein, dass bei besonders schweren Psychosen von Alzheimer-kranken Neuroleptika eine Erleichterung bringen können, dennoch müsse man die Vorteile dieser Medikation genau gegen ihre Nachteile abwägen.