Das glaube ich nicht
Ein Verfahren, mit dem Musik 1000-mal stärker komprimiert werden kann als in MP3-Dateien, haben US-Forscher der University of Rochester entwickelt. Dem Team um Mark Bocko gelang es in einem ersten Versuch, ein 20-sekündiges Klarinettensolo in einem einzigen Kilobyte unterzubringen. So wäre es möglich, auf einer normalen CD rund 130 000 Musikstücke zu speichern.
Der Trick der Wissenschaftler besteht darin, dass der Computer die Musik nicht aufzeichnet und dann bearbeitet, sondern das Gehörte quasi reproduziert. Dazu hat Bocko ein virtuelles Modell einer Klarinette entworfen, das die physikalischen Eigenschaften des Instruments und die Spieltechnik des Musikers berücksichtigt. Derart trainiert ist es dem Computer möglich, das Solo recht naturgetreu nachzuspielen. Bocko ist überzeugt: „Für diesen Vorgang haben wir die absolut geringste Datenmenge gefunden, die nötig ist, um ein Musikstück reproduzieren zu können.“
Der Wissenschaftler glaubt, dass seine Methode die Zukunft der Musik entscheidend prägen könnte. Denn sie könnte Computermusik ausdrucksstärker klingen lassen und Computerstimmen mehr Natürlichkeit verleihen. Allerdings muss das Verfahren in einigen Punkten noch verbessert werden. Probleme gibt es zum Beispiel bei Passagen in Musikstücken, wo eine spezielle Spielweise wie Staccato vorherrscht.
