Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

MATHE ALS KULT

Allgemein

MATHE ALS KULT

In diesem Artikel hat der Autor einen wichtigen Aspekt in der Entwicklung der Mathematik unterschlagen: den Computer. Dass die Mathematiker allmählich ihren Elfenbeinturm verlassen, haben wir dem Taschenrechner und seinen Nachfolgern zu verdanken. Stellen Sie sich vor, jemand möchte die Formeln der Spieltheorie anwenden, um zu entscheiden, ob er Aktien kauft, nur mit Bleistift, Papier und Rechenschieber: Er würde wohl ein paar Tage dafür brauchen, und bis dahin hätten sich die Kurse längst verändert.

Sie schreiben: Viele Mathematik-Professoren gehen jetzt an die Öffentlichkeit, um mehr Geld für ihre Forschungen zu bekommen. Wofür brauchen sie denn auf einmal so viel Geld? Um sich teure Hochleistungsrechner zu kaufen, die sie benötigen, um ihre komplizierten Formeln innerhalb überschaubarer Zeit anwenden zu können. Oder um sich wenigstens Rechenzeit in einem Rechenzentrum zu kaufen.

Ich bin davon überzeugt: Ohne den Mikrochip und seine Folgen (auch das Internet gehört dazu) sähe die Mathematik-Wissenschaft heute immer noch so aus wie vor hundert Jahren. Ansonsten war der Artikel erstklassig – wie das meiste aus Ihrer Zeitschrift.

Achim Hanke, per E-Mail

Man versucht mit Kinder-Unis und Spaß-Spiel-Methoden ein vordergründiges Interesse zu erwecken. Das lenkt von der hohen Abstraktheit der Sache ab, zu der eben Talent und Begabung gehören, nicht eine nette Umwelt. So können die gesamten Bemühungen, trotz der Wichtigtuerei mit PR-Begriffen des modischen „Denglisch”, zu keinen ernsthaften Erfolgen führen. Was die Experten dazu sagen, ist eine Frage ihrer Geldgeber.

Anzeige

Detlev Dencker, Osnabrück

Sie begehen in Ihrem Artikel „Mathe als Kult” eine erhebliche historische Ungerechtigkeit: Sie berichten über die Mathematikausstellung, die Felix Klein organisiert hat und die dann an das Deutsche Museum ging, um fortzufahren, dass danach gut hundert Jahre nichts mehr passiert sei, bis eine neue Generation von kameratauglichen Mathematikern sich wieder an die Öffentlichkeit gewandt hätte.

Sie unterschlagen, dass sich Ende der Achtziger-, Anfang der Neunzigerjahre Heinz-Otto Peitgen mit Bildern aus der Mathematik an eine Öffentlichkeit gewandt hat, die eher breiter war als die, die bisher im Rahmen des Jahres der Mathematik angesprochen werden konnte. Er hat Fortbildungsveranstaltungen für Lehrer organisiert und war in großem Umfang Gastgeber für Besuche von Schulklassen. Dass er nicht kameratauglich gewesen wäre, wird sicher niemand behaupten. Kurz, Ihre Unterschlagung ist unberechtigt.

Was damals nicht funktioniert hat, war die Zusammenarbeit mit den Medien. Die haben – zuletzt in besonders unangenehmer Weise das Magazin der FAZ – so über Peitgen geschrieben, dass dieser nicht mehr als Gesandter der Mathematik in der Öffentlichkeit auftreten konnte. Vielleicht also haben nicht nur die Mathematiker, sondern auch die Medien dazugelernt?

Prof. Hermann Karcher, per E-Mail

DIE GRÖSSTEN RÄTSEL DER ARCHÄOLOGIE

Titelgeschichte, Heft 4/2008

Ist Stonehenge ein Tausend-Dollar-Missverständnis? Auf die Idee brachte mich ein Bekannter, von Beruf Architekt, als er von einer Grossbaustelle in der arabischen Welt zurückkam. Bei der Zwischenabnahme vor Monaten hatte er den Bürotrakt einer großen Werkshalle mit Marmor ausgelegt vorgefunden, aber hinten, wo die Maschinen aufgestellt werden sollten, war noch gewachsener Fels. Damals hatte er gefordert, in der Werkshalle müsse für glatten Boden gesorgt werden. Jetzt kam er von der Endabnahme wieder: Die ganze Halle war mit Marmor ausgelegt.

Vielleicht hatte in Stonehenge der aus der fernen Bretagne angereiste Oberdruide bei der letzten Sonnwendfeier angeregt, man möge ihm fürs nächste Mal neben den zwei dort stehenden Steinsäulen noch ein paar dazu aufstellen, damit er den exakten Zeitpunkt der Wintersonnenwende besser peilen könne. Jetzt hatten ihm die Blödmänner zwei komplette Steinkreise von Menhiren aufgestellt. Wahrscheinlich wurde daraufhin der verantwortliche Bauleiter geköpft. Seither bemühen sich Generationen von Wissenschaftlern, dort Winkel zu messen, die mit früheren astronomischen Konstellationen übereinstimmen, um damit neue Theorien zu begründen. Und in Wahrheit: nur ein Tausend-Dollar-Missverständnis!

H.J. Langer, per E-Mail

HEUTE DER BROCKHAUS …

Zur Sache, Heft 4/2008

Ihre Einleitung kann ich voll bestätigen. Als alter (Abonnent und Lebensalter) Leser, der auch das Internet ausgiebig für Informationen benutzt, sind für mich Zeitschriften wie bdw unverzichtbar. Mir ist es oft passiert, dass ich wegen meines Informationsvorsprungs angesprochen wurde – bdw war dafür verantwortlich. Ein Lexikon, wie aktuell es auch sein mag, kann im Zeitalter des Internets da nicht mithalten. Also weiter so!

Gerd Fricke, per E-Mail

OPTIMAL EINGESTELLT? VON WEGEN!

medinfo, Heft 4/2008

Dass in der Pharmaindustrie Werbung wichtiger zu sein scheint als Forschung, ist wohl traurig. Aber dass Werbung auch so geschickt gemacht ist, dass selbst bild der wissenschaft darauf hereinfällt, stimmt bedenklich. AT-1-Rezeptor-Antagonisten sind relativ neu entwickelte und daher teure Blutdrucksenker. Ob sie besser wirkende und nebenwirkungsärmere Substanzen sind, ist mitnichten bewiesen. Ihre Bewertung erfolgt nach einem Schlüssel für Nebenwirkungen von „sehr häufig” bis „sehr selten” (zehn Prozent bis ein Tausendstel Prozent), der eine hohe Sicherheit suggeriert.

Ältere Blutdrucksenker wurden nicht auf den neuen Schlüssel umgestellt und erscheinen damit oft ungünstiger. Hierzu zählen auch die in dem Artikel verteufelten preiswerten Betablocker. Diese sind allerdings für sich oder in Verbindung mit Diuretika die einzigen Blutdrucksenker, deren lebensverlängernde Wirkung nachgewiesen ist. Ob die hier gepriesenen AT-1- Rezeptor-Antagonisten jemals diese Sicherheit erreichen, ist zumindest aus Gründen der Höhe der Kosten für aussagefähige Felduntersuchungen zweifelhaft.

Dr. Peter Maier-Komor, per E-Mail

Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Pha|sen|raum  〈m. 1u; Phys.〉 ein mehrdimensionaler Raum, dessen Punkte den Bewegungszuständen eines Körpers od. Systems von Massen entsprechen

Trap|pe  〈f. 19; Zool.〉 Angehörige einer Familie der Kranichartigen mit einigen sehr großen, kräftigen Arten: Otididae [<mhd. trap(pe), trapgans, … mehr

bri|o|so  〈Mus.〉 = con brio [ital., ”lebhaft“]

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige