Ein internationales Biologenteam hat herausgefunden, dass es sich bei dem Skelett in der Basilica St. Justina in Padua wahrscheinlich doch um die sterblichen Reste des Apostels Lukas und nicht um eine vertauschte griechische Leiche handelt. Die Wissenschaftler um Guido Barbujani entnahmen dem Skelett zwei Zähne und unterzogen sie einer genetischen Analyse. Danach stammt der Tote aus Syrien. Historische Quellen belegen, dass der Verfasser des Lukas-Evangeliums dort um 65 n. Chr. geboren wurde. Die Wissenschaftler verglichen für ihre Untersuchung die Erbinformationen in den Mitochondrien zeitgleich lebender Griechen, Syrer und Byzantiner. Barbujani: „Die genetischen Marker belegen, dass der Körper mit hoher Wahrscheinlichkeit aus Syrien und nicht aus Griechenland stammt.” Lukas war im Jahr 150 n. Chr. in Griechenland begraben worden. 150 Jahre später überführte man ihn nach Konstantinopel und vor etwa 1000 Jahren nach Padua. Lange Zeit hatten Wissenschaftler aber geglaubt, dass der Leichnam in Griechenland durch einen Einheimischen ersetzt worden war.
Hans Groth