Mit ungewöhnlichen Mitteln ist es Wissenschaftlern der Universität Greenwich gelungen, die Schlafkrankheit bei Rindern (Nagana) in Simbabwe zu bekämpfen. Die Forscher um den Entomologen Steve Torr installierten seit 1984 in dem afrikanischen Staat rund 60 000 Kuh-Attrappen, die mit schwarz-blauem Stoff überzogen sind. Dieser wurde mit Duftstoffen imprägniert, die Tsetse-Fliegen – Überträger der meist tödlichen Krankheit – anlocken. Gleichzeitig wurde Insektengift aufgebracht, das die Fliegen tötet. Torr: „Der Erfolg ist überwältigend. Die Nagana-Infektionen haben seit Beginn unserer Kampagne von 10000 auf 50 pro Jahr abgenommen.“ Nagana war vor dem Aufstellen der künstlichen Kühe eines der Hauptprobleme der Bauern in Simbabwe. Wiederholt wurden ganze Herden ausgerottet, und den Menschen damit ihre Existenzgrundlage entzogen. Ein weiterer Vorteil der Attrappen ist das Einsparen Hunderter Tonnen des gesundheitschädigenden Insektengifts DDT.
Hans Groth