Vielleicht muss man sich in Zukunft gut überlegen, wem man zur Begrüßung die Hand schüttelt: Eine Entwicklung der beiden japanischen Telekommunikationsunternehmen Nippon Telegraph und NTT DoCoMo erlaubt den blitzschnellen Datenaustausch über die menschliche Haut. Nach der Vision der Konzerne hat in Zukunft jeder einen persönlichen Kleincomputer (PDA) in der Tasche stecken. Der Minirechner kann seine Daten über ein spezielles Modul auf die Haut übertragen. Schütteln sich beispielsweise zwei Geschäftspartner vor einer Besprechung die Hände, erfolgt dabei gleichzeitig der Datenaustausch zwischen beiden Computern. Die für einen gewöhnlichen Händedruck benötigte Zeit ist für die Übertragung von E-Mail-Adressen, digitalen Visitenkarten oder anderen Daten ausreichend. Unter Laborbedingungen konnten die japanischen Forscher eine Datenübertragungsrate von 10 Megabit pro Sekunde erreichen. Das entspricht der Geschwindigkeit hochwertiger Computernetze. Mit der Technologie sind auch andere Anwendungen denkbar, zum Beispiel der Datenaustausch bei der Berührung von Türgriffen oder Lichtschaltern. Bereits 1996 stellte IBM unter dem Namen „Personal Area Network“ einen ersten Prototypen mit wesentlich niedrigerer Datenrate vor. Damals sah die Firma aber kein Potential in dieser Technologie und stellte die Entwicklung wieder ein.
Ralf Butscher