Wenn es nach Gerald Jackson geht, ist der Flug aus dem Sonnensystem heraus nur eine Frage der Technik. Der Ingenieur von Hbar Technologies in West Chicago hat mit seinem Team einen mit 75 000 Dollar dotierten Preis vom NASA Institute for Advanced Concepts erhalten, das die Studien solcher radikal neuen Ideen unterstützt.
„Eigentlich braucht man nur ein großes Netz, fast wie beim Fischen”, sagt Jackson. Damit will er Antiprotonen fangen. Davon gibt es eine Menge: Etwa 80 Gramm kreisen zwischen Venus und Mars um die Sonne, und bis zu 20 Kilogramm befinden sich vermutlich innerhalb der Saturnbahn. Denn bei Explosionen auf der Sonne werden große Mengen an Positronen und Antiprotonen erzeugt.
Jackson schlägt ein System vor, das aus drei konzentrischen Kugelschalen aus Draht besteht. Die äußerste wäre 16 Kilometer im Durchmesser und positiv geladen, um Protonen abzulenken und Antiprotonen anzuziehen. Diese würden durch die zweite Drahtschale abgebremst und dann in der inneren, nur 100 Meter großen Schale gefangen. Gezielt auf ein Segel aus normaler Materie gelenkt und dort zur Zerstrahlung gebracht, würden sie das Raumschiff in die Weiten des Alls treiben. Um Pluto zu erreichen, wären nur 30 Milligramm Antimaterie erforderlich. Für einen Ausflug zum sonnennächsten Stern, Proxima Centauri, würden 17 Gramm benötigt. „Das ist nicht unmöglich”, sagt Jackson, „ sondern nur eine Frage der Effizienz.”