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DIE AMTSMÄNNIN ALS REISEGÄSTIN

Allgemein

DIE AMTSMÄNNIN ALS REISEGÄSTIN

Wer Gustave Le Bon gelesen hat, kann über die regelmäßige Umbenennung alter Sachverhalte eigentlich nur lächeln. Denn, so hat es schon Le Bon beschrieben, an den Sachverhalten ändert sich dadurch nichts (was im Beitrag auch mehrfach zum Ausdruck kommt). Des Pudels Kern liegt im Umgang mit der Sprache. Wenn von einer Krankenschwester die Rede ist, dann ist die männliche Form eben nicht der Krankenbruder, weil das etwas völlig anderes assoziiert. Ebenso verhält es sich mit dem Ober und der Oberin. Völlig absurd wird es, wenn eine weibliche Form für den Hauptmann gesucht wird: Hauptmännin klingt einfach lächerlich und Hauptfrau beschreibt den Gegensatz zur Nebenfrau. Auf der anderen Seite ist das Problem beim ärztlichen Personal im Range eines Hauptmannes nicht gegeben, denn hier lassen sich Stabsarzt und Stabsärztin geschlechtsspezifisch benennen.

Für mich folgt daraus, dass die Lösung in einem sorgfältigen und dennoch pragmatischen Umgang mit der Sprache liegen muss. Das heißt: Wo es sinnvoll, logisch und ohne den Menschen der Lächerlichkeit preiszugeben möglich ist, wird eben die geschlechtsspezifische Form verwandt (Kanzler – Kanzlerin, Präsident – Präsidentin, Arzt – Ärztin). Ist dies nicht möglich, müssen andere Lösungen gewählt werden, wie zum Beispiel Herr beziehungsweise Frau Hauptmann oder Krankenschwester und Krankenpfleger.

Ein weiteres Beispiel für den pragmatischen Umgang mit Sprache ist die umgangssprachliche Bezeichnung für das Personal der Polizei. Ist von einem Polizisten die Rede, wird er als Bulle bezeichnet. Bei einer Polizistin spricht man weder (biologisch korrekt) von einer Kuh noch von einer Bullin, sondern von einer Bullette. Eine so pragmatische Lösung, wie sie hier der Volksmund gefunden hat, bestätigt auch heute noch Luthers Empfehlung, „dem Volk aufs Maul zu schauen“.

Arnulf Mainzer, Mehringen

Wehret den Anfänginnen! Tina Suchanek macht sehr einfühlsam auf ein Problem aufmerksam, welches ich persönlich als bedrohlich empfinde. Wir Deutschen haben eine besondere Toleranz für Demagogen jeglicher Art. Man denke an Rechtschreibreform, an RAF, Sozialismus oder Nationalsozialismus. Immer wieder gelang es in unserer Geschichte Demagogen, mit absonderlichsten Hirngespinsten Menschen vor ihren Karren zu spannen. Die Folgen waren immer katastrophal.

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Die von einer Minderheit inszenierte und der Mehrheit aufgedrängte „Rechtschreibreform“ stieß insbesondere in Fernost (Japan) auf vollständiges Unverständnis: „Deutschland ist das Land von Goethe und Schiller – wollt ihr, dass sie im Ausland nicht mehr verstanden werden? Warum wendet ihr euch ab von eurer einmaligen Kultur?“ Meine Tochter lernte gerade schreiben, als ihre Lehrerin per Befehl die Schrift zu ändern hatte. Es gab bittere Tränen – die einzigen Fehler waren die mit der neuen Rechtschreibung.

Wichtig wäre, den Mechanismus von Demagogie zu erkennen: Sie setzt sich nur durch, wenn es Hilfe von Bevölkerungsgruppen gibt, die hoffen, materiell zu profitieren. Bei der Rechtschreibreform erwarteten die Verlage für Schulbücher, Lexika, Duden et cetera Umsatzrekorde. Kein Wunder, dass sie schnell zu Befürwortern wurden. Und sie setzt sich weiterhin nur durch, wenn man den passiven Widerstand der Mehrheit brechen kann. Dazu genügt meist der deutsche Staatsapparat. Wer könnte vom feministischen Sexismus profitieren?

Gerd Heinz, Berlin

ANDROMEDA AUF KOLLISIONSKURS

Heft 2/2008

Der Artikel über Andromeda ist sehr gut geworden und greift diese spektakuläre Kollision wissenschaftlich fundiert auf. Gut gefallen hat mir bei der Beschreibung der Wahrscheinlichkeit von Sternkollisionen die Analogie zu den Sandkörnern in Berlin. Es ist ja die erste Frage von Laien, ob das nicht gefährlich sei. Sehr fasziniert haben mich übrigens auch die Ansichten auf die Mikrowelt der Bakterien und Viren im Heft 2, ab Seite 42. Toll!

Dr. Andreas Müller, Garching

MUT ZUR LÜCKE ÜBERFLÜSSIG

medinfo Heft 3/2008

Als auf dem Gebiet der oralen Implantologie tätiger Produktmanager habe ich mich gefreut, dass Sie auch dem Thema Zahnimplantate einige Zeilen gewidmet haben. Leider ist Ihnen dabei ein Fehler passiert, indem Sie von einem „Platinstift“ schrieben. In mehr als 99 Prozent sind die Zahnimplantate aus Titan, das durch eine speziell konditionierte Oberfläche das Einwachsen im Knochen fördert und damit eine frühe Implantation und Belastung erlaubt. Seit wenigen Jahren gibt es auch Implantate aus Zirkonoxid-Keramik, das durch seine weiße Farbe noch näher am natürlichen Zahn ist.

Der Zahngesundheit wird viel zu wenig Beachtung geschenkt. Durch die Fortschritte in der Prophylaxe und der oralen Implantologie werden die Menschen sich wesentlich länger vitamin- und proteinreich ernähren können, was die Lebenserwartung bei gleichzeitig hoher Lebensqualität steigern wird. Ein Beispiel hierfür lieferte Frau Prof. Müller vom Lehrstuhl für Alterszahnheilkunde in Genf, die feststellte, dass 90-Jährige signifikant mehr Zähne haben als 70- und 80-jährige Patienten, woraus man ableiten kann: Die Anzahl der Zähne beziehungsweise Implantate hat einen wesentlichen Einfluss auf die Lebenserwartung.

Roland Benz, per E-Mail

JACOBS KRÖNUNG

Heft 3/2008

Die intellektuelle Arroganz eines Vertreters der 20/80-Gesellschaft trieft aus allen Zeilen, in denen Herr Treusch zu Wort kommt. Ich hätte nicht an so einer Elitenschmiede studieren wollen!

Warum in aller Welt überprüft Herr Treusch bei seinen Bewerbern als Auswahlkriterium soziales Engagement? Sollen die Studierenden mal eine „Nase Fußvolk“ genommen haben, oder langt auch schon ehrenamtliche Betreuung der ehemals Aktiven im Tennisclub? Wie sieht es eigentlich mit seinem sozialen Engagement aus? Ich hätte da einen Vorschlag: 20 Prozent der Plätze werden für 90 000 Euro pro Jahr verkauft. Dank der glänzenden Aussichten ist das Return on Investment ja problemlos gegeben, und die Uni-Kasse stimmt weiterhin. Der Rest wird als Stipendium unter dem „Fußvolk“ verlost – das ja letztlich auch den Reichtum der 20 Prozent erarbeitet.

Ansonsten würde ich Herrn Treusch noch die körperliche Fitness und das per Gentest nachgewiesene Fehlen versteckter Krankheiten als Auswahlkriterien empfehlen, damit er seine Spitzenarbeit nicht an genetisch minderwertiges Material mit begrenzter Lebenserwartung verschwendet.

R. Götzenberger, per E-Mail

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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

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