Mathematik gehörte von Anfang an zur menschlichen Kultur. Die Zahlen wurden sogar noch vor den Schriftzeichen erfunden. Und unsere moderne Welt würde ohne die Errungenschaften der Mathematik nicht funktionieren. Trotzdem hat sie ein schlechtes Image, weil sie als schwierig und langweilig gilt.
Einen ganz anderen Eindruck erweckt das wunderschön bebilderte kleine Buch des Mathematikers und Wissenschaftsjournalisten Wolfgang Blum. Darin kann jeder Laie die Entwicklung der Mathematik mühelos verfolgen – vom Beginn des Zählens bis zur Chaostheorie und den großen bis heute ungelösten Rätseln. So erfährt man von der umständlichen und doch raffinierten Methode der alten Ägypter, zwei Zahlen zu multiplizieren, indem man eine Folge von Verdoppelungen und Halbierungen durchführt. Kurios liest sich die Geschichte, warum es so lange dauerte, bis die Null erfunden wurde. Das ist das Verdienst der Inder, die – anders als die alten Griechen – keine Berührungsängste mit dem „ Nichts“ hatten, sondern ihm eine religiöse Bedeutung zusprachen. Auch menschliche Laster haben die Mathematik vorangebracht – zum Beispiel das Glücksspiel, aus dem die Wahrscheinlichkeitsrechnung hervorging.
Wolfgang Blum ist eine durchweg leichtfüßige Führung durch die Geschichte dieser klugen, ästhetischen und nützlichen Wissenschaft gelungen. Barbara Messing
Wolfgang Blum SCHNELLKURS MATHEMATIK DuMont Literatur und Kunst Verlag Köln 2007, 191 S., € 14,90 ISBN 978-3-8321-7762-1