Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

USA versus Europa – es wird spannend

Allgemein

USA versus Europa – es wird spannend

Die besten Forscher ab nach Amerika? „Wir kaufen Sie aus”, erklärte der Vorsitzende des Forschungsausschusses im US-Kongress, James Sensenbrenner, bei einem Besuch der Max-Planck-Gesellschaft. Das war im Herbst 2000. Damals notierte der Börsenhandel für den offiziell erst 2002 eingeführten Euro 83 US-Cent. Mitte März 2008 gab es für einen Euro 1,57 Dollar: fast doppelt so viel. Das Auskaufen europäischer Spitzenforscher fällt den USA durch die Währungsdisparität inzwischen schwerer. Doch nicht nur deswegen: Europa ist attraktiver geworden für Forscher aus aller Welt – und die USA im Gefolge des 11. September 2001 restriktiver. Und Europa ist aktiver: Öffentliches Zurschaustellen der Wissenschaft wie beim US-Vorbild ist jetzt auch in Europa gefragt, wie EU-Forschungskommissar Janez Potocnik im bdw-Interview (ab Seite 43) betont.

Potocnik, der sich zum zweiten Mal dem bdw-Interview stellte, ist Slowene – und ein Mann frei von Allüren. Ihm und einer Reihe anderer Köpfe wird Europa es in zehn Jahren verdanken, dass die Weichen in Richtung eines attraktiven Forschungsraums gerade noch rechtzeitig gestellt worden sind. Auch wenn die USA in vielen Bereichen der Wissenschaft scheinbar die höchste Dynamik ausstrahlen – der Abstand zu anderen Staaten wird kleiner. Chinesen und Inder arbeiten mit Macht daran, aus ihrem Bevölkerungsübergewicht auch ein Pfund in Forschung und Entwicklung (F&E) zu machen. Europa will Bürokratie abbauen und die F&E-Ausgaben bis 2010 auf starke 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausweiten.

Das alte Europa – ergänzt um die neuen EU-Mitgliedsstaaten – kommt auf Augenhöhe mit den USA. Ende 2007 beschloss die Max-Planck-Gesellschaft, in Florida ihr erstes Auslandsinstitut aufzubauen – gefördert ausschließlich mit US-Geld. Und da Englisch an den führenden europäischen Instituten inzwischen überall Arbeitssprache ist, agieren immer mehr leistungsstarke US-Wissenschaftler östlich des Atlantiks.

Seit der Regierungszeit von Ronald Reagan waren die USA auf vielen Gebieten die unangefochtene Weltmacht. In den letzten Jahren hat sich das Blatt gewendet. Neuerdings diskutiert der arabische Raum sogar darüber, den Ölpreis nicht mehr in Dollar, sondern in Euro zu notieren. Niemand in Europa kann an einem Niedergang der USA wirklich interessiert sein. Doch wenn wir uns intellektuell strecken, wird sich ein gesunder Wettbewerb um die besten Entwürfe für die Welt von morgen entwickeln.

Ein herzlicher Glückwunsch geht an unsere Autorin Susanne Donner. Für ihren Beitrag „Fremdgetaktet” – erschienen in der Juniausgabe 2007 – wurde sie mit dem Medienpreis des Unternehmens Medtronic ausgezeichnet. Sie belegte mit ihrem „fundiert recherchierten und sehr ansprechend dargestellten Beitrag” – so die Jury – über Eingriffe ins Gehirn unter 140 Einsendern den zweiten Platz. 5000 Euro gab es dazu!

Anzeige
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Heiz|lei|ter  〈m. 3; El.〉 Draht, der sich bei Stromdurchgang infolge hohen elektrischen Widerstandes erhitzt

Lay|er  auch:  La|yer  〈[l–] m. 3〉 1 Ebene, Schicht, Informationsschicht … mehr

Bri|ard  〈[–ar] m. 6; Zool.〉 große frz. Schäferhundrasse

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige