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Wer kennt das Problem nicht? Sei

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Wer kennt das Problem nicht? Sei

Wer kennt das Problem nicht? Sei es die Feige, sei es der Farn – die Topfpflanzen im Zimmer oder auf dem Balkon dümpeln vor sich hin, statt prachtvoll zu gedeihen. Ein Fall für eine Pilzimpfung? Der Markt für Mykorrhiza-Produkte boomt: 500 000 Liter wurden 2003 in Deutschland verkauft gegenüber 30 000 Litern im Jahre 1997. „Ein Anstieg um rund 1000 Prozent“, freut sich Falko Feldmann von der Biologischen Bundesanstalt in Braunschweig. Normaler Blumenerde für Topf- und Balkonpflanzen fehlt es an jenen Mykorrhiza-Pilzen, „die gerade bei mangelhafter Düngung wichtig für die Pflanze sind“, erklärt der Biologe, der sich seit 20 Jahren mit dem Thema beschäftigt. Allerdings: „Ein Mykorrhiza-Produkt kann in diesem Fall den Dünger nur ergänzen und nicht ersetzen.“

Um den Verbraucher besser zu informieren, haben sich die europäischen Hersteller auf Qualitätskriterien geeinigt. „Auf einer Packung muss jetzt drauf stehen, welcher Pilz in welcher Menge drin ist“, sagt Henning von Alten, Mykorrhiza-Experte an der Universität Hannover. Zudem wird erwähnt, für welche Pflanzen er sich eignet. Das ist wichtig, denn für manche Pflanzen wäre die Pilzimpfung herausgeworfenes Geld: Zehn Prozent aller Pflanzen haben gelernt, ohne Wurzelpilze auszukommen – beispielsweise Kohl.

Ob eine Pilz-Impfung im Garten- und Landbau wirklich nutzt, bleibt umstritten. Zwar haben Analysen gezeigt, dass auf intensiv bewirtschafteten Böden die Vielfalt der Mykorrhiza-Pilze sinkt und vielerorts eigentlich Bedarf für eine Pilzspritze besteht. Doch „für einen positiven Effekt müssen Pflanze und Pilz wirklich zusammenpassen“, betont von Alten, der einen umfassenden Service besonders für professionelle Gärtner oder Landwirte favorisiert. Vor dem Kauf sollten 20 bis 30 verschiedene Pilze getestet werden, um herauszufinden, welcher Pilz der beste für die anzubauende Pflanze ist.

Was die Beimpfung mit Mykorrhiza-Pilzen im Landschaftsbau bewirken kann, zeigt das Beispiel der Eurotunnelstrecke. Tonnen über Tonnen Erdreich hatten Arbeiter auf der britischen Seite angekarrt, um beidseits der Trasse riesige Böschungen aufzuschütten. Die Erde stammte aus tieferen Bodenschichten, die nahezu frei von Pilzen sind. Auf dieser Erde schlug die Begrünung zunächst fehl. „Gezielte Beimpfungen mit Mykorrhiza-Pilzen“, sagt der Hannoveraner Experte, „ließen Gras und Blumen dann förmlich wuchern.“

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