Einen der beiden mit 750 000 Euro dotierten Max-Planck-Forschungspreise hat der Neurophysiologe Hans-Christian Pape von der Universität Münster erhalten. Der 51-Jährige wurde vor allem für seine Forschungen über die molekularen und zellulären Grundlagen der Entstehung von Furcht ausgezeichnet. Pape hatte im Tierversuch herausgefunden, wie im Gehirn Furchtreaktionen ausgelöst werden. Er wies nach, dass dabei zwei Bereiche des limbischen Systems – die Amygdala und der Hippocampus – beteiligt sind, und dass die Aktivität von deren Nervenzellen zeitlich aufeinander abgestimmt ist. Während der Hippocampus für die Erinnerung an Fakten und Ereignisse zuständig ist, ist die Amygdala der Sitz des emotionalen Gedächtnisses. Bei Menschen mit Angst- oder Panikattacken könnte eine Störung der Synchronisation von beiden Arealen vorliegen. Dies will Pape mit neuen Forschungen – finanziert durch das Preisgeld – überprüfen, um die Grundlage für die Behandlung von Angsterkrankungen zu schaffen.
Der Max-Planck-Forschungspreis wird jedes Jahr nicht nur an einen deutschen, sondern auch an einen ausländischen Wissenschaftler verliehen – diesmal an den irischen Neurowissenschaftler Ray Dolan vom University College London. Er untersucht kognitive Abläufe im Gehirn.