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Es sollte eigentlich nur eine

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Es sollte eigentlich nur eine

Es sollte eigentlich nur eine Anwendung werden, mit der einige Studenten Dateien an der Universität tauschen konnten. Doch es war 1999, der Höhepunkt der New Economy. Jeder wollte im Internet Geld verdienen – warum also nicht auch Shawn Fanning? Mit Hilfe seines Onkels verschaffte er sich Risikokapital und brachte seine Software „Napster” ins Internet. Zwar zog Napster schnell den Unmut der Musikindustrie auf sich, die gegen die Tauschbörse klagte. Doch es gelang Fanning, für einen zweistelligen Millionen-Dollar-Betrag eine strategische Allianz mit dem deutschen Medienkonzern Bertelsmann zu schließen. Thomas Middelhoff, damals Bertelsmann-Chef, wollte aus der Tauschbörse ein kostenpflichtiges Angebot machen.

Zwar meldete Napster nach einer Urheberrechtsklage 2002 Insolvenz an, doch es entstanden weitere Tauschbörsen wie Morpheus, Gnutella oder eDonkey. Die nach der Zahl der Zugriffe führende Plattform ist KaZaA. Nach Angaben des KaZaA-Herstellers Sharman Networks ist diese Filesharing-Software die „meist heruntergeladene Software aller Zeiten”. Danach soll KaZaA 230 Millionen mal von der Website Download.com geladen worden sein. Dank verbesserter Komprimierungsverfahren, Breitband-Internetzugängen und P2P-basierter File-Sharing-Börsen tauschten die Nutzer Dateien zigmillionenfach.

Doch schon bald zog die Plattenindustrie alle Register, um die Downloads aus dem Internet zu unterbinden – mit Gerichtsbeschlüssen, Gesetzes-Initiativen zur Änderung des Urheberrechts, aber auch mit technischen Maßnahmen, etwa einem in den veröffentlichten Musikstücken und Videos integrierten Kopierschutz. Dieser soll verhindern, dass eine CD mit einem Computer kopiert wird. Häufig bewirkt der Kopierschutz aber auch, dass die CD noch nicht einmal auf einem Computer abgespielt werden kann.

Andere Maßnahmen der Plattenfirmen richten sich direkt gegen die Tauschbörsen. Defekte Dateien sollen den Nutzern den Spaß an der heruntergeladenen Musik verderben. Manche Musiker greifen kurzerhand zur Selbsthilfe: Sie versehen ihre neue Scheiben mit der schriftlichen Aufforderung, die CD zu kaufen, nicht zu kopieren. Vielleicht die einzige erfolgversprechende Methode im Kampf gegen den Tausch im Internet ist die Strategie der Universal Music Group: Der Musikriese senkte Ende 2003 in den USA die Preise für seine CDs um 30 Prozent.

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