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Titelthema – Die 7 Macken des

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Titelthema – Die 7 Macken des

Dürre und verheerende Waldbrände in Indonesien, Überschwemmungen in Südamerika und Ostafrika, Regenstürme in Kalifornien – eine Serie extremer Wetterereignisse suchte im Herbst und Winter 1997/98 die Länder am Pazifischen Ozean heim. Der Schuldige dafür war schnell gefunden: El Niño – eine außergewöhnlich starke Erwärmung des Oberflächenwassers im Pazifik vor Südamerika.

Seit einigen Jahren versuchen Forscher herauszufinden, ob langfristige globale Klimaänderungen Auswirkungen auf das lokale Wetter haben. Sie sind sich heute einig, daß der seit rund 300 Jahren bekannte und alle drei bis zehn Jahre wiederkehrende El Niño für eine Vielzahl extremer Wetterlagen in großen Teilen der Erde verantwortlich ist. Dr. Mojib Latif vom Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg befürchtet, daß solche Wetterkapriolen in Zukunft deutlich zunehmen werden: „In den letzten Jahrzehnten sahen wir einen Trend zu mehr El Niños.“

Diese Entwicklung könnte sich fortsetzen: Die Modellrechnungen der Max-Planck-Forscher prognostizieren eine Zunahme von El Niños als Folge der erwarteten globalen Klimaerwärmung. „El-Niño-ähnliche Situationen werden künftig häufiger auftreten, falls der Ausstoß von Treibhausgasen nicht drastisch gesenkt wird“, prophezeit Latif.

Den Meteorologen in Amerika, Australien und Asien stünden harte Zeiten bevor. Denn die mit einem El Niño verbundenen Änderungen der Meerestemperatur beeinflussen bereits ab dem fünften Tag der Vorhersage die Qualität von mittelfristigen Wetterprognosen, berichten Forscher des amerikanischen Zentrums für Klimadiagnosen in Boulder. Auf das Wettergeschehen in Europa haben die Temperaturschwankungen im tropischen Pazifik kaum Einfluß, sagen die Meteorologen übereinstimmend.

Trotzdem könnte eine Zunahme der Temperatur auf der Erde auch hierzulande das Wetter durcheinanderbringen. Bereits seit den sechziger Jahren zeigt sich ein Trend zu mehr Niederschlägen in den Wintermonaten, hat Prof. Christian-Dietrich Schönwiese vom Institut für Meteorologie und Geophysik der Universität Frankfurt herausgefunden: „In einigen Regionen Deutschlands haben die Winterniederschläge bis zu 40 Prozent zugenommen.“ Gleichzeitig ist die mittlere Temperatur im Winter um fast zwei Grad gestiegen. Im Sommer dagegen scheint sich unser Wetter nur wenig zu verändern.

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Ob die heute erkennbaren Klimaänderungen bereits eine Folge des Treibhauseffekts sind, vermag derzeit kein Wissenschaftler mit Sicherheit zu sagen. Schönwiese weist aber darauf hin, daß die meisten Klimamodelle für unsere Breiten „genau die beobachteten Trends voraussagen“.

Eine Konsequenz wäre die Zunahme von Stürmen, wofür es zwar bisher keine eindeutigen Anzeichen gibt. Doch Prof. Peter Speth vom Institut für Geophysik und Meteorologie der Universität Köln zweifelt nicht daran: „Wir werden häufiger kräftige Stürme mit intensiven Niederschlägen erleben“, schließt er aus Klimasimulationen. Der australische Wetterdienst hält seine langfristigen Prognosen bereits für weniger zuverlässig, weiß Prof. Klaus Fraedrich vom Meteorologischen Institut der Universität Hamburg aus Gesprächen mit seinen Kollegen in Melbourne. Die Verläßlichkeit für die Monats- und Jahreszeitenvorhersagen scheinen schlechter geworden zu sein.

Fazit:

Welche Auswirkungen die globale Erwärmung auf das Wetter und die Wettervorhersage hat – speziell in Europa -, ist unklar. Fest steht: Nicht jeder Sturm, nicht jedes Hochwasser und auch nicht jede Fehlvorhersage geht aufs Konto der Klimaerwärmung. Das Wetter im Web

Deutschland-, Reise-, Business- oder Biowetter – das Internet bietet Wettervorhersagen im Überfluß. Hier die besten Seiten:

Der Deutsche Wetterdienst präsentiert Infos in Hülle und Fülle, Satellitenbilder, Flug-, Schiffahrts- und Straßenwetter und sogar Beobachtungstips für Hobby-Meteorologen: http://www.dwd.de/ Übersichtliche Vorhersagen für Eilige, mit wenig Hintergrundinformationen: http://www.wetternews.de/ Weltweite Vorhersagen mit Wassertemperaturen und Schneehöhen, übersichtlich gegliedert: http://www.wetteronline.de/ Mit Jörg Kachelmanns Homepage (http://www.meteomedia.ch) werden nur Schweizer glücklich. Wer das Deutschland-Wetter braucht, sollte dem Compuserve-Link folgen: http://www.compuserve.de/ic_news/wetter/wetter_ns.html Wetterkarte pur, wenig Hintergrund: http://www.wetter.de/ Spartanische Vorhersage für die wichtigsten deutschen Städte: http://www.paperball.de/wetter/wetter.html Ansprechende Seite, mit Reise- und Straßenwetter und einem UV-Rechner. Witzig: Links zu Live-Kameras in ganz Deutschland: http://www.donnerwetter.de/ Gutes Reisewetter mit Urlaubstips für die wichtigsten Metropolen der Welt. Originell: Link zum Aussaatkalender für Gartenfreunde: http://focus.de/D/DR/DRW/drw.htm Die umfangreichste Wettervorhersage für die ganze Welt: http://www.cnn.com/WEATHER/ Die Seite des amerikanischen Weather-Channel mit internationalen Daten: http://www.weather.com Gute Seite mit Links zu allen möglichen Wetterthemen: http://www.heim8.tu-clausthal.de/~thtu/wetterbook.html Eine Fülle von Radarkarten, Satellitenbildern, Meßstationen und Tabellen bietet das Institut für Meteorologie und Klima der Uni Karlsruhe. Für Laien ist es allerdings schwere Kost: http://www-imk.physik.uni-karlsruhe.de/~gmueller/metbest.html Der Ring europäischer Hobbymeteorologen mit seiner Online-Zeitschrift „Laubfrosch“: http://www.donnerwetter.de/reh/menu.htm Der Deutsche Wetterdienst sucht Hobbymeteorologen, die eine Meßstation des DWD auf ihrem Grundstück betreuen wollen: Infos im Internet: http://www.dwd.de/general/observer.html

Ralf Butscher / Bernd Müller / Daniel Münter / Raymund Windolf

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♦ Gas|tro|en|te|ri|tis  〈f.; –, –ti|den; Med.〉 Entzündung der Magen– u. Darmschleimhaut

♦ Die Buchstabenfolge gas|tr… kann in Fremdwörtern auch gast|r… getrennt werden.

In|fek|ti|ons|krank|heit  〈f. 20; Med.〉 durch Infektion hervorgerufene Krankheit

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