Cola-Getränke haben bei Durchfällen von Kindern durchaus ihre medizinische Berechtigung. Darauf verweist Prof. Hein-Christoph Dominick, Chefarzt der Kinderklinik Ludwigshafen in der Deutschen Medizinischen Wochenschrift. Um auf die optimale Zuckerkonzentration von drei Prozent zu kommen, sollte ein Teil Cola mit zwei Teilen Mineralwasser verdünnt werden. Da das Gemisch zuwenig Mineralien enthält, empfiehlt Dominick zusätzlich Salzstangen. Bei Durchfall muß der Wasser- und Salzverlust ausgeglichen werden – und Natrium-Ionen werden nur zusammen mit Glucose, einem Zucker, durch Zellmembranen transportiert. Die süße Brause ist dazu gut geeignet.
Dagegen habe ein weiteres Hausmittel – der geriebene Apfel – wissenschaftlich gesehen keine Berechtigung. Die im Apfel enthaltenen Pektine dienen lediglich der „Stuhlkosmetik“, da sie Wasser an sich binden. Der Durchfall läßt optisch nach, obwohl der Wasserverlust unverändert hoch ist. Dominick: „Geriebene Äpfel kommen lediglich zusammen mit zerbröseltem Zwieback als erste Nahrung nach überstandener Infektion in Frage.“
Ulrich Fricke