Wenn Frauen zusammen mit Männern in fröhlicher Runde die eine oder andere Flasche Wein leeren, haben die Damen bei gleichem Alkoholkonsum normalerweise mehr Promille im Blut als die Herren. Diese Tatsache ist hinreichend bekannt und durch viele Studien belegt. Verblüffend ist jedoch, daß dieser geschlechterspezifische Unterschied verschwindet, wenn Alkohol intravenös verabreicht wird. Charles Lieber von der Mount Sinai School of Medicine in New York wollte jetzt wissen, warum das so ist. Dazu untersuchte der Pathologe drei Magenenzyme, die für den Abbau von Alkohol verantwortlich sind. Lieber fand heraus, daß das Enzym chi-Alkohol-Dehydrogenase (chi-ADH) bei Männern doppelt so aktiv den Alkohol abbaute als bei Frauen. Eigenartigerweise war dies jedoch nur dann der Fall, wenn die Testpersonen Höherprozentiges wie Wein oder Schnaps tranken. Beim Konsum von Bier wurde chi-ADH bei Männern und Frauen in sehr geringem Maße oder gar nicht aktiv. „Das soll jetzt aber nicht heißen, daß Frauen versuchen sollten, Männer mit Bier unter den Tisch zu trinken“, warnt Lieber. Er verweist auf Untersuchungen, wonach Alkohol den weiblichen Organismus weitaus mehr schädigt als den männlichen. Liebers – nicht ganz ernstgemeinter – Vorschlag: Bei Partys sollte der Gastgeber zwei verschiedene Gläsergrößen zur Verfügung stellen – eine für Männer und eine für Frauen.
Allgemein
Hol mir mal'ne Flasche Bier1. August 2001
Diesen Artikel merken Meine Merkliste anzeigen
Teilen:
Weitere Artikel aus der Redaktion
Anzeige
.
Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:
Hören Sie hier die aktuelle Episode:
- Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
- Was werden die nächsten großen Innovationen?
- Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?
Hören Sie hier die aktuelle Episode:
Nachgefragt
Dossiers
Aktueller Buchtipp
Wissenschafts-Videos
Wissenschaftslexikon
Luft|elek|tri|zi|tät auch: Luft|elekt|ri|zi|tät 〈f. 20; unz.〉 in der Luft enthaltene, sich dort bildende Elektrizität … mehr
Pfen|nig|kraut 〈n. 12u; unz.; Bot.〉 zur Gattung Gilbweiderich gehörende, auf feuchtem Boden wachsende Pflanze mit rundl. Blättern, die an eine Münze erinnern: Lysimachia nummularia
Pott|wal 〈m. 1; Zool.〉 1 〈i. w. S.〉 Angehöriger einer Familie der Zahnwale mit sehr großen Köpfen: Physeteridae 2 〈i. e. S.〉 meist dunkelgrauer bis schwarzer Wal von 20–23 m Länge mit riesigem Kopf, bewohnt alle warmen Weltmeere u. ernährt sich hauptsächlich von Tintenfischen: Physeter catodon … mehr
Anzeige