Wissenschaftlern der Universität Mainz um Jürgen Fröhlich ist es gelungen, aus dem Darm der australischen holzfressenden Termite Mastotermes darwiniensis Mikroorganismen zu züchten, die bisher als unkultivierbar galten. Ausihnen gewannen sie Enzyme, die Holz abbauen können. Solche Eiweiße werden in der Industrie zur Papier- und Textilverarbeitung eingesetzt. Die Forscher sprechen von einem Durchbruch, da sie jetzt auf spezielle Kundenwünsche zugeschnittene Enzyme in großem Maßstab herstellen können.
Die Insekten leben in Symbiose mit Bakterien, Hefen und Einzellern. Sie bilden die Enzyme, die die Lignocellulose im Holz über mehrere Schritte zu Oligosacchariden, Disacchariden und Glucose abbauen. Übrig bleibt das sehr schwer verdauliche Lignin, der „Klebekitt“ des Holzes. Es dient den Termiten zum Bau ihrer extrem harten Nester.
Hans Groth