Bäume sind mitschuldig am Klimawandel, davon ist Fabien G. Paulot vom California Institute of Technology in Pasadena überzeugt. Er hat mit seinem Wissenschaftler-Team untersucht, wie sich Isopren auf die Atmosphäre auswirkt. Dieser ungesättigte Kohlenwasserstoff wird von Laubbäumen in großen Mengen emittiert – Schätzungen gehen von weltweit mehreren Millionen Tonnen jährlich aus. Besonders hoch ist der Isopren-Ausstoß offenbar bei Eichen.
Paulot wies nach, dass ein Teil des Isoprens in der Luft durch die Einwirkung sogenannter Hydroxyl-Radikale oxidiert. Durch verschiedene weitere chemische Reaktionen entstehen Epoxide, die sich in den Feuchtigkeitstropfen der Luft allmählich zu organischen Aerosolen entwickeln. Sie wirken wie eine Art Klebstoff, der an anderen Luftteilchen hängen bleibt. Die Atmosphäre „verklebt“ sozusagen. Die Partikel wachsen, absorbieren Sonnenstrahlen und bewirken so klimatische und meteorologische Veränderungen. Außerdem beeinträchtigen sie die Lichtdurchlässigkeit der Atmosphäre. Besonders ausgeprägt ist dieser Prozess in Gegenden mit einer starken Luftverschmutzung.
Auch für die menschliche Gesundheit sind die Aerosole nicht unbedenklich. Weil sie so winzig sind, können die Partikel – ähnlich wie Feinstaub – über die Atemwege tief in die Lunge vordringen und Schaden anrichten.