Nicht nur die Schwerkraft spielt bei der Sternentstehung eine wichtige Rolle, sondern auch der Einfluss kosmischer Magnetfelder. Dies wird schon lange vermutet. Jetzt hat ein Team um Hua-bai Li vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics dafür überzeugende Indizien gefunden. Die Astronomen hatten 25 etwa ein Lichtjahr große Brutstätten von Sternen inspiziert. Diese sind in kosmische Molekülwolken eingebettet und bis zu 6500 Lichtjahre von der Erde entfernt. Die Forscher fanden polarisierte Strahlung, die sich weit über die Orte der Sternbildung hinaus erstreckten. Daraus schließen sie, dass der Einfluss der Magnetfelder viel stärker ist als der durch Turbulenzen. Diese wirbeln das Gas durcheinander und erzeugen einen Druck, der der Schwerkraft Paroli bietet, also die Sternbildung erschwert. Die Magnetfelder hingegen „kanalisieren“ das einströmende Gas gleichsam und erleichtern damit die Ansammlung von Masse. „Unsere Daten zeigen, dass die Molekülwolken nicht nur durch die Schwerkraft, sondern auch durch Magnetfelder verbunden sind“, sagt Li. „Computersimulationen der Sternentstehung müssen solche magnetischen Einflüsse in Zukunft berücksichtigen.“
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Magnetische Sternengeburt15. Dezember 2009
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