Vor den Attosekunden-Pulsen kommen die Femtosekunden-Pulse. Bereits mit solchen 1000 Mal längeren Laserblitzen können Wissenschaftler der Materie zuschauen – zum Beispiel bei chemischen Prozessen, bei denen sich die Atomkerne in Molekülen auf der Zeitskala von Femtosekunden bewegen. Sie sind deutlich langsamer als Elektronen, weil sie eine größere Masse haben. Der gebürtige Ägypter Ahmed Zewail dokumentierte diese Bewegungen der Atomkerne erstmals mithilfe von Femtosekunden-Laserblitzen und erhielt dafür 1999 den Chemie-Nobelpreis.
Von der Femtochemie führte der Weg zur Attosekunden-Physik. Gegen Ende der 1990er-Jahre schlug der Kanadier Paul Corkum eine Methode vor, wie sich Attosekundenblitze erzeugen und messen lassen. Die Attosekunden-Physik wurde dann vor allem von europäischen Forschern weiterentwickelt. Sie arbeiteten dabei sehr eng zusammen und gaben sogar bei Zeitschriften eingereichte Fachartikel bereits vor der Veröffentlichung an die anderen Arbeitsgruppen weiter. „Daher hat es mich nicht überrascht, dass die technische Erzeugung von Attosekunden-Blitzen erstmals in Europa gelang”, sagt Paul Corkum. Inzwischen gibt es weltweit schätzungsweise 30 bis 40 Arbeitsgruppen, die sich mit der Attosekunden-Physik befassen – Tendenz steigend.