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Neue Hoffnungen

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Neue Hoffnungen

Auch bei der Chemotherapie von Krebserkrankungen sind noch erstaunliche Verbesserungen möglich. Das zeigt der Zwischenbericht zu einer großen klinischen Brustkrebs-Studie, an der fast 1500 erkrankte Frauen teilnehmen. Die Patientinnen litten vor Beginn der Studie an Brustkrebs im Frühstadium. Den Krebsherd und einen Teil der Lymphknoten in der Achselhöhle hatten Chirurgen entfernt. Danach bekamen die Frauen eine Chemotherapie, die eventuell übersehene Krebszellen töten und so die gefürchtete Metastasierung verhindern sollte. Als neue Substanz erhielten die Patientinnen Docetaxel anstelle des bislang verwendeten 5-Fluor-Uracils. Docetaxel ist ein so genanntes Taxan. Die chemische Grundsubstanz stammt ursprünglich von einem Baum, der Eibe. Im Gegensatz zum 5-Fluor-Uracil schädigt das Taxan nicht die Erbsubstanz der Krebszelle, sondern blockiert den molekularen Zellteilungsapparat. Dies ist für die schnell wachsenden Krebszellen ein großes Problem. Docetaxel wird inzwischen auch gegen Brustkrebs im fortgeschrittenen Stadium eingesetzt. Beide Substanzen wurden in Kombination mit den erprobten Chemotherapeutika Cylophosphamid und Doxorubicin gegeben. Das Ergebnis: „Vor allem Frauen, bei denen nur ein bis drei Lymphknoten befallen waren, profitierten stark von der neuen Wirkstoffkombination“, sagte der Leiter der Studie, Jean-Marc Nabholtz von der Universität von Kalifornien in Los Angeles. Bei dieser Gruppe kehrte der Krebs nur bei halb so vielen Frauen zurück wie bei den Patientinnen, die eine Standardtherapie bekamen. Die Sterblichkeit sank um 54 Prozent. Für Frauen, bei denen bereits mehrere Lymphknoten befallen waren, ergab sich allerdings kein Vorteil. Und auch Docetaxel hat Nebenwirkungen: Die Zahl der weißen Blutkörperchen sinkt. Das erhöht die Gefahr von Infektionen. Indes: „Die Probleme lassen sich mit Medikamenten wie Antibiotika in den Griff bekommen“, sagte der Leiter der deutschen Studiengruppe, Carsten Oberhoff von der Universitätsklinik Essen. Trotz der guten Zwischenergebnisse warnte ASCO-Präsident Larry Norton vor verfrühten Hoffnungen. Man müsse erst die gesamte Untersuchungszeit von fünf Jahren abwarten, um zu sehen, ob der Effekt auch langfristig anhalte, bevor man eine Änderung der Behandlung empfehlen könne.

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