Die Europäische Union will die Abwanderung von Wissenschaftlern aus Europa stoppen. Dafür sollen jetzt im 6. Forschungsrahmenprogramm 1,58 Milliarden Euro aufgewendet werden. Das ist etwa die Hälfte mehr als das vorherige Forschungsprogramm von 1,1 Milliarden Euro. EU-Forschungskommissar Philippe Busquin: „Mit dem Geld soll unter anderem die Rückkehr von Forschern und ihre Wiedereingliederung finanziert werden.“ Bereits im Juni vergangenen Jahres hatte die EU-Kommission eine Reihe von Initiativen eingeleitet. Dabei ging es vor allem um Informationen über freie Stellen und die Unterstützung von Wissenschaftlern bei rechtlichen und administrativen Problemen. In diesem Jahr sind außerdem ein Internetportal und so genannte Mobilitätszentren geplant, die Forschern und ihren Familien individuelle und praktische Hilfestellung bieten sollen. Die genauen Zahlen der Abwanderung lassen sich nur schwer beziffern. Die Hauptgründe für die Abwanderung von immer mehr Wissenschaftlern sind aber meistens bessere Bezahlung und attraktivere Forschungsmöglichkeiten außerhalb der EU, vor allem in den USA. Um zu verhindern, dass der europäische Raum in Bezug auf die Forschung „ausblutet“, fordert die EU deshalb ihre Mitgliedsstaaten, Hochschulen, Unternehmen und die Wissenschaftler selbst zu stärkerem Engagement auf.
Hans Groth