Der beste Ort, um nach den ältesten Lebensspuren der Erde zu suchen, ist der Mond. Das sagt zumindest der Astrobiologe John Armstrong von der University of Washington. Der Wissenschaftler ist sicher, dass beim großen Meteoritenhagel vor vier Milliarden Jahren erhebliche Mengen irdischen Gesteins auf den Mond geschleudert worden sein müssen. Anders als auf der Erde, wo Uralt-Gestein im Laufe der Jahrmilliarden stark verändert wurde, könnte das urzeitliche Erdgestein auf dem Mond noch gut erhalten sein. Die Schwierigkeit besteht allerdings darin, es zu finden. Armstrong geht zwar davon aus, dass auch faustgroße Brocken auf den Mond fielen. Der größte Teil des irdischen Materials dürfte jedoch als Staub niedergeregnet sein. Chemische Analysen des Mondstaubs könnten enthüllen, ob einzelne Körner tatsächlich von der Erde stammen. Die Ergebnisse sind für die Wissenschaft vermutlich sehr aufschlussreich: Sie könnten nicht nur Informationen über Umwelt und Atmosphäre auf der jungen Erde liefern, sondern es wäre auch möglich, dass der Staub Abdrücke der ersten Zellen enthält.
Hans Groth