Mit rund 11000 Metern ist der Marianengraben im Pazifik die tiefste Meeresstelle der Erde. 1960 gelang es dem schweizerisch-amerikanischen Team von Jacques Piccard und Don Walsh mit dem Bathyscaph „Trieste“ bis auf seinen Grund abzutauchen, und 1995 schaffte auch das unbemannte japanische U-Boot „Kaiko“ den Abstieg. Allerdings ist die Beschaffenheit des Marianengrabens immer noch weitgehend unbekannt. Jetzt wollen US-Wissenschaftler der Woods Hole Oceanographic Institution und der Johns Hopkins University in Baltimore einen neuen Anlauf unternehmen, die Rätsel der Tiefe zu lösen. Dazu entwickeln sie den Tauchroboter HROV (Hybrid Remotely Operated Vehicle), der in etwa drei Jahren einsatzbereit sein soll. Er wird durch Mikro-Glasfaserkabel mit dem Mutterschiff verbunden sein, sich aber auch kabellos fernsteuern lassen. Eine Batterie versorgt ihn 36 Stunden lang, um Daten zu sammeln, zu fotografieren und Bodenproben zu nehmen.
Hans Groth