Landminen könnten bald sehr viel ungefährlicher und billiger beseitigt werden. Wissenschaftler der Thiokol Propulsion in Brigham City (Utah/USA), die Raketenmotoren für das Space Shuttle baut, setzen bei dem neuen Verfahren den Raketentreibstoff Thiokol ein. Der Brennstoff wird in eine kleine neben dem Minenbehälter deponierte Röhre gefüllt. Zündet man den Mini-Flammenwerfer aus sicherem Abstand, so brennt er zunächst ein Loch in die Behälterwand und zündet dann den Sprengstoff, der in der Regel einfach abbrennt. Selbst bei einer Explosion der Mine ist die Detonation viel schwächer, als wenn der Zünder ausgelöst wird. Während die konventionelle Beseitigung – etwa durch Räumgeräte – zwischen 300 und 1000 US-Dollar pro Mine kostet, läßt sich der Mini-Flammenwerfer für sechs US-Dollar pro Stück herstellen. Frühere Kriegsgebiete können daher künftig sehr viel kostengünstiger von Landminen befreit werden. Derzeit bedrohen in 70 Ländern der Erde circa 80 Millionen scharfe Landminen die Zivilbevölkerung. Mehr als 26 000 Menschen – meist Frauen und Kinder – werden jedes Jahr von ihnen getötet oder schwer verstümmelt.
Rüdiger Vaas