Winzige Schwebeteilchen, sogenannte Aerosole, die beispielsweise durch das Freisetzen schwefeliger Gase bei einem Vulkanausbruch entstehen und in der Atmosphäre Schwefelsäure-Tröpfchen bilden, beeinflussen das Klima: Als Kondensationskeime für Wasserdampf lassen sie Wolken entstehen, die einen Teil der eingestrahlten Sonnenenergie zurück in den Weltraum reflektieren. Auf diese Weise tragen sie zur Kühlung der Atmosphäre bei und bremsen den Treibhauseffekt.
Dunkle Partikel – etwa Ruß – absorbieren allerdings die Strahlung und heizen die Luftschicht dabei auf. Um diese komplexen Vorgänge im Detail zu untersuchen, haben Wissenschaftler des Forschungszentrums Karlsruhe in einer ehemaligen Reaktorhalle eine mehrstöckige Aerosol-Versuchsanlage gebaut. In dieser gigantischen Klima-Maschine ist es möglich, die Wirkung verschiedener Partikel bei unterschiedlichen Kälte- und Druckbedingungen zu simulieren.
Neben dem Wärmehaushalt der Erde, der durch Aerosole direkt beeinflußt wird, wollen die Forscher auch die chemische Umwandlung klimawirksamer Spurengase wie Ozon an den verschiedenen Schwebeteilchen untersuchen. So steht Ruß im Verdacht, als “Kühlmittel” zu wirken, weil an seiner Oberfläche das Treibhausgas Ozon zerstört wird.