Das glaube ich nicht
Der Rahmen war mit Bedacht gewählt – für einen wichtigen Preis eine zentrale Stelle. Nur einen Steinwurf vom Frankfurter Römer entfernt, nahmen die Sieger des neuen Fotowettbewerbs „wissenschaft visuell“ am 25. Juni im Frankfurter Presseclub ihre Urkunden und Preise entgegen. 304 ausschreibungsgerechte Fotos begutachtete die Jury unter Vorsitz des Gießener Professors für Fachjournalistik Siegfried Quandt. Vier Einzelbilder und zwei Reportagen zu je fünf Bildern wurden prämiert. Von den sechs ausgezeichneten Fotografen mußten sich zwei – Thomas Ernsting und Martin Pudenz – vertreten lassen. Nicht aufschiebbare Aufträge hatten sie kurzfristig ins Ausland verpflichtet. bdw-Chefredakteur Wolfgang Hess bewertete in seiner Begrüßung deren Absenz beileibe nicht negativ: „Schließlich zeigt dies nur, daß wir Fotografen ausgezeichnet haben, die so gefragt sind, daß sie für Auszeichnungen einen Vertreter benennen müssen.“
Vor rund 60 geladenen Gästen würdigte Prof. Hans-Jürgen Warnecke, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, in seinem Festvortrag die Rolle der Medien bei der Verbreitung von Forschungsergebnissen: „Wir Wissenschaftler sind im allgemeinen ja nicht sehr kommunikationsfreudig oder -fähig. Deshalb brauchen wir Wissenschaftsjournalisten und -Fotografen als professionelle Vermittler.“ Die Resonanz auf die erste Ausschreibung sowie die Qualität der eingereichten Fotos lassen die Initiatoren von wissenschaft visuell – die Gießener Professur für Fachjournalistik und bild der wissenschaft – hoffen, daß dieser Wettbewerb in wenigen Jahren zu den prominenten Journalistenpreisen im deutschen Sprachraum gezählt wird.
Die Preise im einzelnen: bild der wissenschaft (Hauptpreis Einzelfoto: 6000 Mark), Leica Camera GmbH (Hauptpreis Reportage: Leica R 6.2 mit Objektiv), Fraunhofer-Gesellschaft (Zweiter Preis Einzelfoto: 3000 Mark), Agfa Gevaert (Dritter Preis Einzelfoto: Fotomaterial für 2000 Mark), Verband der Lokalpresse (zwei Anerkennungspreise zu je 1000 Mark).
Wolfgang Hess
