Ein außergewöhnlicher Fund versetzt japanische Wissenschaftler in helle Aufregung: Takao Inoue von der Tottori-Universität in Yonago entdeckte in drei 1800 Jahre alten Schädeln Reste von Gehirngewebe. Die menschlichen Reste stammen von der Ausgrabungsstätte Aoya-Kamijichi und werden den Yayoi zugeschrieben, einer Kultur, die besonders für ihre Töpferkunst bekannt ist.
Anatomieprofessor Inoue: „Ich wollte die Schädel reinigen, als ich plötzlich auf weißes Gewebe ähnlich der Konsistenz von Tofu stieß. Ich war über den sehr guten Zustand überrascht.“ Der Forscher meint, daß Kälte und das schwere, feuchte Erdreich, in dem die Körper begraben wurden, die Gehirnreste konserviert haben. Japanische Anthropologen hoffen jetzt, daß aus dem Gewebe – anders als bei Knochenfunden – DNA aus dem Zellkern gewonnen werden kann, um die Gene der Yayoi zu untersuchen.
Die Wissenschaftler wollen diese dann mit den Genen lebender Menschen vergleichen und so Licht in das Dunkel um den Ursprung der Yayoi bringen.
Hans Groth