Im Zweistromland ritzte man mit einem Griffel Keilschrift auf Tontafeln. Die Ägypter schrieben mit Farbe auf der Basis von Ocker oder Ruß Hieroglyphen auf Papyrus, den sie zu Rollen wickelten. Die Griechen schrieben etwa seit dem 6. Jahrhundert v.Chr. auf Papyrus. Doch da das Material teuer war, wurde Papyrus ab dem 2. Jahrhundert v.Chr. zunehmend durch Pergament ersetzt. Die Römer schrieben etwa ab dem 3. Jahrhundert v.Chr. auf Papyrus.
Etwa 500 n.Chr. waren die Papyrusrollen „out“. Weniger wichtige und vor allem kurze Mitteilungen schrieben die Griechen auf Scherben (Ostraka), die Römer auf Wachstafeln. Solche Scherben und Tafeln sind Zeitzeugen der jeweils herrschenden Wirtschaft und Rechtsprechung. Man hat sie in großer Zahl gefunden. Dagegen sind viele der aus pflanzlichem Material hergestellten Papyri im Laufe der Zeit zerfallen. Außerdem wurden viele Dokumente, die in der Antike in großen Bibliotheken in Rom, Athen oder Alexandria, aber auch in privaten Sammlungen lagerten, durch Krieg oder Feuer zerstört.
Die meisten uns heute bekannten Texte sind Kopien. Seit der Antike wurden sie – unter anderem von Mönchen – wieder und wieder abgeschrieben, erst auf Pergament, ab dem 9. Jh. auch auf das aus Lumpen hergestellte Hadernpapier. Als Flaschenhals entpuppte sich das Mittelalter, in dem nur kopiert wurde, was als überliefernswert galt. So sind manche Texte nur als Original-Papyri erhalten, andere – wie die gesamte griechische Chorlyrik – völlig verschwunden.