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Tödliches Aspirin

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Tödliches Aspirin

Die große Zahl von über 25 Millionen Toten bei der „Spanischen Grippe“ in den Jahren 1918 und 1919 könnte eine bislang unerkannte Ursache haben: den Missbrauch von Aspirin. Die kalifornische Ärztin Karen Starko hat die historischen Daten zu den Todesfällen sowie einige alte Autopsieberichte analysiert und festgestellt: Das Schmerzmittel wurde damals routinemäßig in solchen Mengen verabreicht, dass Vergiftungen nicht nur möglich, sondern sogar wahrscheinlich sind.

Während heute die maximal empfohlene Tagesdosis bei 4 Gramm liegt, wurden 1918 regelmäßig zwischen 8 und 31 Gramm gegeben. Mittlerweile ist bekannt: Schon eine geringe Überdosis kann das gefährliche Reye-Syndrom mit Symptomen wie Wasseransammlungen in der Lunge, Erbrechen, Delirium, Hirnschwellung, Leberproblemen und Nierenversagen verursachen. Das sind exakt die Anzeichen, die auch bei einigen Autopsien aus der Pandemie-Zeit nachgewiesen wurden und die sich nicht nur durch die Viruserkrankung oder eine folgende bakterielle Lungenentzündung erklären lassen.

Die Gefahr war damals praktisch unbekannt. Im August 1918 hatte es noch eine Image-Kampagne für den Wirkstoff gegeben. Am 13. September folgte die offizielle Empfehlung, bei Grippe jede Stunde 1,3 Gramm Aspirin zu geben, gefolgt von einer ähnlichen Anweisung in der renommierten Medizinerzeitschrift JAMA. Drei Wochen später nahmen die Grippe-Todesfälle vor allem unter jungen Erwachsenen plötzlich stark zu – in Starkos Augen eine direkte Folge der Empfehlungen. Für Kinder wurden andere Maßnahmen angeraten – und sie starben in viel geringerer Zahl.

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