Den Communicator-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft erhält dieses Jahr der Kirchenhistoriker Hubert Wolf. Die Auszeichnung ist mit 50 000 Euro dotiert und wird dem Professor für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an der Universität Münster für die gute Vermittlung seiner wissenschaftlichen Arbeit in der Öffentlichkeit verliehen.
Wolf ist bereits der fünfte Forscher, der den Communicator-Preis bekommt. Der Wissenschaftler beschäftigt sich vor allem mit der Aufarbeitung der vatikanischen Archive. Seit 1992 hat der 44-jährige Theologe und katholische Priester Zugang zu den Aufzeichnungen der Inquisition und päpstlichen Indexkongregation. Seitdem äußert sich Wolf in Interviews, Artikeln und Vorträgen differenziert über die Geschichte der katholischen Kirche. So stellte er zum Beispiel im vergangenen Jahr in einer Artikelserie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung das Verhältnis des Vatikan zu den Juden in Deutschland und Europa und zum Nationalsozialismus dar. Jetzt plant der Fernsehsender ARTE für eine Dokumentation eine auf zwölf Jahre angelegte filmische Begleitung der Forschungen Wolfs in den Archiven des Vatikans.
Wolf stellt auf seiner Homepage www.buchzensur.de die Ergebnisse seiner Arbeiten zur Inquisition ausführlich vor.