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Cafétisch-Kreise

Astronomie|Physik

Cafétisch-Kreise

Ich hatte mich um vier Uhr mit meiner Frau in einem Eiscafé in der Stadt verabredet. Nun war es Viertel nach fünf, und ich hatte einen Erdbeerbecher, einen Hawaiibecher mit Schlagsahne und einen Espresso konsumiert, aber meine Frau war immer noch nicht da. Ich begann, mich zu langweilen und fuhr mit dem Zeigefinger das Muster auf dem Tisch nach. Es bestand aus drei bunten, ineinander verschlungenen Kreisen, die von einem vierten Kreis umgeben wurden. Die Kreise berührten oder schnitten sich an insgesamt neun Punkten. Dann entdeckte ich auf dem Nachbartisch ein altes Kartenspiel. Ich holte es herüber, nahm die Pik-Karten Ass, Zwei, Drei, Vier bis Neun heraus und versuchte, sie so auf die neun Schnittpunkte zu verteilen, dass die Summe der Kartenwerte in jedem Kreis gleich wurde, das Ass zählte ich dabei als Eins. Doch es gelang mir nicht. Plötzlich hörte ich eine Stimme sagen: „Wo die Natur nicht will, ist die Arbeit vergebens.“ Ich blickte hoch und sah Gottfried Meier vor mir stehen. Gottfried ist Lehrer und ein notorischer Besserwisser. Anscheinend hatte er mir schon eine Weile zugesehen und erkannt, was ich vorhatte. „Wie bitte?“, fragte ich. „Wie du eigentlich wissen solltest, ist das ein Zitat von Lucius Annaeus Seneca, einem römischer Dichter und Philosophen aus dem erstes Jahrhundert nach Christus“, erklärte er hochnäsig. „Und ich will dir damit sagen, dass du gar nicht weiter herumzuprobieren brauchst. Dein Problem ist unlösbar.“ Dann nahm er das Ass und gab mir stattdessen die Pik Zehn. „ Versuche es jetzt einmal“, forderte er mich auf. Ich wollte zuerst gegen seine Einmischung protestieren, aber dadurch hätte ich bei Gottfried nur endlose Vorträge ausgelöst. Also sagte ich nichts und machte mich an die Arbeit. Schon nach wenigen Minuten hatte ich eine Lösung gefunden. Stolz sah ich zu Gottfried auf. Doch der sagte nur: „Wie du siehst, ist es ein Kinderspiel, eine Lösung zu finden. Interessanter ist die Frage, wie viele Lösungen das Problem insgesamt hat. Aber ich schätze, damit bist du überfordert.“ „Blödmann!“, dachte ich, aber natürlich konnte ich das nicht auf mir sitzen lassen und suchte nach weiteren Lösungen. Gottfried sah mir lächelnd zu. Das machte mich so nervös, dass ich keine einzige Lösung mehr fand. Glücklicherweise kam meine Frau bald und erlöste mich. Wissen Sie, wie viele verschiedene Lösungen das Problem der vier Cafétisch-Kreise hat?

Die Lösung des Juni-Preisrätsels

Der mittlere Ring der oberen Reihe hat acht Felder. Addiert man die neun kleinsten Zahlen, erhält man 45. Diese Summe ist um 7 zu hoch. Also ist 7 die Zahl, die nicht in diesen Ring gehört. Somit müssen die Zahlen 1, 2, 3, 4, 5 und 8 auf die sechs noch freien Felder dieses Ringes gesetzt werden. Die Zahlen auf den beiden noch unbesetzten Feldern im oberen rechten Ring müssen zusammen 19 ergeben. Durch die Einschränkungen des oberen mittleren Rings können auf dem kleinen dreieckigen Feld nur noch die Zahlen 4, 5 und 8 vorkommen und entsprechend auf dem anderen Feld 15, 14 und 11. Nun ist es nicht mehr allzu schwierig, die restlichen Felder durch systematisches Probieren zu besetzen. In dem kleinen Feld, das von den beiden unteren Ringen und von dem mittleren oberen Ring umschlossen wird, muss die 1 stehen.

Die Gewinner

Das Los hat entschieden. Gesine Liebelt, Murr, und Lars-H. Mach, Frankfurt/M., erhalten den Hauptgewinn: je ein Taschenfernglas von Carl Zeiss. Buchpreise bekommen: Albrecht Ehrmann, Königsbronn; Prof. Hermann B. Hambloch, Münster; Johannes Hansen, Backnang; Susanne Magiera, Hamburg; Hartmut Weiße, Freiberg/Sachsen. Wir gratulieren allen Gewinnern.

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So machen Sie diesen Monat mit

Teilnehmen kann jeder, außer den Mitarbeitern des Verlags und deren Angehörigen. Schicken Sie bitte Ihre Lösung (ausschließlich!) auf einer Postkarte bis zum 30. September 2004 an:

bild der wissenschaft, Kennwort „Cogito 09|04″

Ernst-Mey-Str. 8

70771 Leinfelden-Echterdingen

Die Lösung und die Namen der Gewinner werden im Dezember-Heft 2004 veröffentlicht.

Zu gewinnen

Unter den Einsendern der richtigen Lösung werden ein Hauptgewinn und fünf Bücher ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Hauptgewinn sind zwei Taschenferngläser „Victory Compact 8×20″ von Carl Zeiss für den besseren Durchblick (www.zeiss.de). Buchpreise sind fünf Exemplare „Gehirn & Sprache“ von Christoph Herrmann und Christian Fiebach – eine spannende Lektüre über die komplexen Aktivitäten in unserem Kopf, die uns erst zum Menschen machen und miteinander reden lassen (www.fischer-kompakt.de).

Sind Sie noch im Bild der Wissenschaft? – Die richtigen Antworten

1a, 2c, 3b, 4b, 5a, 6b, 7a, 8c, 9c, 10b

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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

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Wissenschaftslexikon

Zwerg  〈m. 1〉 1 〈Myth.〉 sehr kleines, im Wald, meist unter der Erde lebendes Männchen, meist alt u. mit Bart; Sy Erdmännchen ( … mehr

Sil|ver|sur|fer  〈[silv(r)sœ:–] m. 6; IT; umg.; scherzh.〉 ältere (grau– oder weißhaarige) Person, die häufig das Internet benutzt [<engl. silver surfer, … mehr

Al|ka|ne  〈Pl.; Chem.〉 gesättigte aliphat. Kohlenwasserstoffe, z. B. Methan, Ethan, Propan, auf denen die gesamte aliphatische Chemie aufbaut; Sy 〈veraltet〉 Paraffine ( … mehr

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