Je höher der natürliche Lithium-Gehalt im Trinkwasser einer Region ist, desto niedriger ist dort die Zahl der Suizide. Das besagt eine Studie von Wissenschaftlern um Nestor D. Kapusta von der Medizinischen Universität Wien. Damit wird eine Untersuchung in Japan aus dem Jahr 2009 bestätigt, die damals jedoch wegen methodischer Fehler stark angezweifelt wurde.
Kapusta hatte 6460 Trinkwasserproben aus ganz Österreich genommen und deren Lithium-Gehalt mit der Selbstmordrate der jeweiligen Bezirke in Relation gesetzt. Das Ergebnis war signifikant – auch wenn man sozioökonomische Aspekte bei der Suizidquote berücksichtigte, zum Beispiel das Einkommen oder die psychosoziale Versorgung.
Lithium wird in der Medizin zur Therapie bestimmter psychischer Erkrankungen eingesetzt, zum Beispiel bei Depressionen und Affektstörungen. Allerdings wird es dabei rund 100 Mal höher dosiert, als es dem natürlichen Vorkommen der Substanz im Wasser entspricht. Den Forschern ist bislang vollkommen unklar, wie Lithium im Trinkwasser eine derart positive Wirkung entfalten kann.